- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die Lehre von der göttlihen Vorherbestimmung 51

lih ausfällt, und unzählige Male wird im Koran den Verheißungen oder
Strafgerihten der ausdrüdlihe Vorbehalt hinzugefügt: Wenn Allah will.

Die merkfwürdigste Folge dieses Glaubens des Propheten an Allah,
als souveränen, freien und unberechenbaren Willen ist seine Lehre von der
Gnadenwahl. Glaube oder Unglaube beruht leßten Endes nit auf Willen
und Wahl des Menschen. Allah ist es, der die Gabe des Glaubens schenkt
oder verweigert, der das Herz für Warnung und Erwe>ung empfänglih
macht oder den Sinn verhärtet und die Augen der Seele verhüllt.

Die Lehre von der Prädestination, der göttlichen Dorherbestimmung,
erscheint dem gewöhnlichen Verstande im höchsten Grade widersinnig. Es
scheint, als müsse die Gewißheit, daß Gott dur einen unerschütterlichen
Ratshluß uns im voraus entweder zur Seligkeit oder zur Verdammnis be-
stimmt hat, jeden Willen und jede Initiativkraft lähmen und dem Menfchen
alle Lust nehmen, auf dem Wege zur Erlösung weiter zu streben, oder jeden-
falls jeden Eifer für die religiöse Erziehung der Menschheit, jede Er-
wed>ungs- und Bekehrungspredigt lähmen. Taisählich zeigt es si aber,
daß der Glaube an die Vorbestimmung eher eine entgegengeseßte Wirkung
hat. Er gibt auh dem menshlihen Willen neue Spannkraft, er mat, daß
alle irdishen Hindernisse geringfügig und unbedeutend erscheinen und gibt
darum Mut, das sheinbar Unmögliche zu hoffen und zu wagen.

Die Erklärung für diesen sheinbaren Widerspruch liegt darin, daß der
Glaube an die Prädestination tatsächlich der tiefste und folgerihtigste Aus-
dru> für eine rein religiöse Auffassung der Welt und des Menschenlebens
ist. Das Große, das einzig Bedeutungsvolle und Entscheidende ist Gottes
Hoheit, seine Ehre, sein allmähtiger uneingeshränkter Wille. Dieser Wille,
der Ursache und Gesehß für alles Seiende ist, kann niht bezwungen, ge-
brochen oder von Troß und Widerstand der Menschen beeinflußt werden.
Es steht niht in der Macht des Menschen, si< vermessen gegen Gottes
Willen aufzulehnen und seine Erlösungsabsichten zunichte zu machen. Der
titanishe Troß des Gottlosen ist ein klägliher Selbstbetrug. Er führt tat-
sählih nur aus, was Gott von Ewigkeit her beshlossen hat. Gleichzeitig
— ein Gegensaßz, den Außenstehende shwer verstehen können — ist der
Sromme dur die Gnade, die er ohne all sein Sutun und gegen alle seine
Erwartung erfahren hat, gewiß, daß dieser unbegreiflihe Wille doh in
seinem innersten Wesen Güte und Barmherzigkeit ist, oder rihtiger gesagt,
die einzige Uorm für das, was Güte und Gerechtigkeit in der Welt genannt
werden kann. Viele der größten Genien des Glaubens: Paulus, Luther,
Calvin haben ähnlihe Gedanken gehabt. Es ist ein bedeutungsvolles

- Seugnis für die rein religiöse Stärke des Gotteserlebnisses von Mohammed,

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