- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die Vorherbestimmung keine Vergewaltigung des freien Willens des Menshen 53

unwiderstehlihe Macht des Willens Gottes. Au den Frommen mußte
es offenbar werden, daß es Allahs unfaßbare Gnade und nichts anderes
ist, die das Wunder des Glaubens in ihrer Seele bewirkt. Die Seligen im
Paradiese geben demütig zu: „Hätte Allah uns niht geführt, nie hätten wir
den reten Weg finden können“ (7, 41). „Wer si<h aber bekehrt und glaubt
und re<ts<haffen handelt, kommt vielleicht zu den Glüd>lihen. Dein Herr
erschafft und erwählt, was er will, aber die (Menschen) haben feine Wahl“
(28, 67—68).

Ebensowenig wie die anderen Großen der Religion, die dur die der
Vernunft anstößige Logik des Glaubens gezwungen sind, an eine ewige
Gnadenwahl zu glauben, hat Mohammed ein Gefühl dafür gehabt, daß die
Dorherbestimmung den freien Willen des Menschen vergewaltigen und seine
eigene Verantwortung aufheben würde. Wenn der Prophet die Sache vom
Menschen aus ansieht, liegt es ganz und gar an seiner eigenen Entschei-
dung, ob er Glauben oder Unglauben wählen will. Allah handelt absolut
gere<t gegen den Menschen. Er wird am Tage des Gerichts einen förm-
lien Prozeß machen, der die völlige Gerehtigkeit seiner Handlungsweise

‘zeigen wird. Die Propheten werden vorgerufen, um zu bezeugen, daß sie
die warnende Botschaft, mit der sie betraut worden waren, verkündet haben.

Die Sünder werden fein Wort zu ihrer Verteidigung sagen können. Allah
hat alles getan, was auf ihn ankommt, wenn er zu jedem Volke einen
Boten mit der laren deutlihen Wegweisung gesandt hat. Der Mensch hat
nur si selber die Shuld zuzuschreiben, „denn an jenem Tag wird das
Wägen dasReht selber sein“ (7, 7). Ohne es zu merken, oder einen Wider-
spruch zu spüren, erklärt Mohammed in solhem Susammenhang, daß die

Sünder selbst dur ihren Unglauben das Recht auf die gnädige Weg-

weisung verwirkt haben, dur die Allah den Menschen zum Glauben führt
(8, 25; 40, 9).

Mit dieser religiösen Grundanschauung Mohammeds, seinem Glauben
an Allah als uneingeshränkten unberehenbaren Willen hängt au ein
anderer 5ug seiner Gottesvorstellung zusammen, der gewöhnli<h von der
abendländischen Kritik sehr hart beurteilt worden ist. Unveränderlichkeit
gehört niht zu den Eigenschaften, die Ntohammed dem göttlihen Wesen
beilegt. Nicht genug, daß Allahs Ratshluß nie von irgendeiner Macht
außer ihm selbst geändert werden kann, sein Wille hat auh in ihm selbst
weder Schranken nod Hindernisse, er bindet si< niht selbst an einen eine
mal gefaßten Beschluß. Es gehört zu dem Rüätselvollen dieses uneinge-
schränkten göttlichen Willens, daß er sih sheinbar niht daran kehrt, kon-
sequent zu sein. Die ristlihe, wie au< shon zu Mohammeds Zeit die

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Project Runeberg, Sun Dec 10 17:23:57 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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