- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
82

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Die Lehre von der Offenbarung

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82 TY. Die Lehre von der Offenbarung

Wirken Gottes wieder. „Von Geshle<t zu Geshlect fließt fie in die from-
men Seelen und mat die Menschen zu Freunden Gottes und zu Pro-
pheten“ (Weish. 7). Diese Vorstellung begegnete im Osten einer persishen
Lehre von einem göttlihen Retter und Führer, dem himmlishen Ur-
menschen, der einmal im Anfang den hilflosen Menschen den Weg der
Wahrheit und des Lebens gezeigt hat und der si einst wieder als Erlöser
und Wahrheitszeuge offenbaren wird.

Epiphanius** erÉlärt, daß Ebion, der angebliche Begründer der juden-
ristlihen Seften, oder vielmehr einige seiner Anhänger behaupten, daß
Christus Adam sei, der zuerst von Gott geschaffen ist, und dem Gott seinen
Odem einblies. Der himmlishe Mensch, der erste Adam, hat dann ab und
zu sein überirdishes Dasein verlassen, hat sihtbare Gestalt angenommen
und ist den Patriarchen ershienen. „Nachdem er so zu Abraham, Isaak und
Jakob gekommen ist, kam er in den leßten Tagen mit dem Körper desselben
Adams befleidet, Er erschien als ein Mensch, wurde gekreuzigt, ist auf-
erstanden und gen Himmel gefahren.“ Das himmlishe Christuswesen ist
also zweimal wirlli< inkarniert und hat auf Erden gelebt: in Adam und
in Christus. Aber es hat oft gelegentlih sihtbare Gestalt angenommen und
sich den hervorragendsten Frommen des alten Testamentes offenbart.

Ein eigenartiges Shwanken zwischen zwei vershiedenen Auffassungen
kennzeichnet diese jüdish-ristlihe Offenbarungslehre. Bald hat der himm-
lishe Bote und Helfer Adam-Christus in den Propheten und Gottesmännern
gewohnt und Gestalt in ihnen genommen, bald heißt es, daß er nur zwei-
mal, zu Beginn und zum Schluß der Weltperiode, Menschengestalt ange-
nommen und sih im übrigen nur den heiligen Personen gezeigt habe, die
er der göttlichen Unterweisung für würdig befunden hat. Die erste Auf-
fassung enisprit am meisten dem jüdisch-griehischen Gedanken an den Geist
der Weisheit und Offenbarung, der auf die Propheten herabkommt und in
ihnen wohnt. Die [eitere gehört zu der orientalishen Lehre vom Erlöser,
der si von seiner hohen Welt aus wohl gelegentli<h den Auserwählten
offenbaren kann, der aber nur zweimal wirkli in die irdishe Welt ge-
lommen ist.

Ein Verireter dieser Offenbarungslehre ist der mystishe Prophet
Elxai, der im Ostjordanland im dritten Regierungsjahre des Kaisers Trajan
auftrat. Elxai — der Name ist in Wirklichkeit ein religiöser Titel und be-
deutet „die verborgene Kraft“ — hatte einst in einer Vision einen riesen-
haften Engel gesehen, zwanzig Meilen ho, und neben ihm ein weibliches
Wesen, „stehénd wie eine Bildsäule über den Wolken zwischen zwei Bergen“.
Uach der Offenbarung, die Elxai von dem Engel empfangen hatte, war


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