Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Die Lehre von der Offenbarung
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Das Hebräerevangelium 81
phetis<h zu durschauen, haben ni<ts mit den Vorstellungen des Korans
über die Propheten gemeinsam. Der Nahweis kann auc ni<ts nüßen, daß
theologishe Schriftsteller wie Kyrillos von Jerusalem neben den Pro-
pheten der heiligen Schrift die Frommen der biblishen Geschichten zu den
Propheten zählen: Abraham, Isaak, Jakob, Josef und Moses, die auh
unter den Propheten des Koran vorkommen. Das Bezeihnende für Mo-
hammed ist eben, daß er die Schriftpropheten aus\<ließt. Vor allem
aber: alle diese Persönlichkeiten gehören der Vergangenheit an. Nach der
üblihen Anshauung gehörten sie zu einer Klasse, die weit über die Sphäre
des Menschlichen erhaben war. Ein orientalischer Christ des siebten Jahr-
hunderts konnte ebensogut davon träumen, Erzvater oder Engel als auh
ein Prophet zu werden gleih den biblishen. Endlich ist der Gedanke an
einc besondere Offenbarung für jedes Volt der cristlihen Lehre von der
Offenbarung völlig fremd.
Syrien, wo die vordringende griehishe Kultur babylonischem Astral-
Tult und persisher Mythologie begegnete, hat eine besondere Bedeutung in
der Geschichte der antiken Religionsmishung gehabt. Eigenartige religiöse
Sekten und religionsphilosophishe Lehren, in denen der griechische Ge-
danke die mythologische Weisheit des Ostens zu ordnen und zu deuten suchte,
haben eine nach der anderen von diesen Gegenden aus einen längeren oder
kürzeren Siegeszug nah dem Westen begonnen. Au die Reste der urrist-
lihen Gemeinde in Palästina, die kurz: vor der Zerstörung Jerusalems in
die Gegenden östlih des Jordans gezogen waren, wurden bald von dieser
heidnischen Gedankenwelt mit ihrer lo>denden und mystishen Weisheit be-
einflußt. Hier finden wir früh eine eigenartige Lehre von der Offen-
barung. Im Hebräer-Evangelium, das von diesen jüdis<-cristlihen Sekten
benußt wurde, wird von Jesu Taufe erzählt: „Als der Herr aus dem
Wasser gestiegen war, kam die Quelle alles heiligen Geistes herab und
ruhte auf ihm und sagte zu ihm: In allen Propheten erwarte ih di,
auf daß du kämest, und ih in dir meine Ruhe fände. Denn du bist meine
Ruhe, du mein erstgeborener Sohn, der du herrs<t in Ewigkeit.“ Uach
dem Hebräer-Evangelium hat also ein und dasselbe göttlihe Wesen,
die Quelle des heiligen Geistes, in allen Propheten Gestalt genommen oder
sie inspiriert, bis es endli< Christus seine völlige und abshließende
Offenbarung gefunden hat. Der Gedanke erinnert an die von stoisher
Philosophie gefärbte Schilderung der Weisheit Gottes in dem apokryphen
Weisheitsbuhe. Die Weisheit, die das Feinste und Beweglihste und
Reinste von allem ist, und die darum, wie die Weltvernunft der Stoiker,
alles durdringt, ist ein Widerschein des ewigen Lichtes und spiegelt das
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