- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - IV. Die Lehre von der Offenbarung

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Die Bezeihnung „Hanif“ 89

die Gößenbilder si niht wehren können, wenn man sie in Stüde schlägt
und begreift, daß sie noh weniger anderen helfen können. Man tann also
sagen, Abraham sei der „von Gott gegebenen Anlage“ gefolgt, der Ahnung
von dem einzigen wahren Gott, die in die Seele des Menschen gelegt ist.

Hanif bedeutet also für Mohammed ein Monotheist — in den meisten
Sällen, wo das Wort angewandt wird, wird hinzugefügt, niht einer der
Gößendiener — der doh weder Jude no< Christ ist, si< an keine der be-
stehenden Glaubensgemeinschaften anschließt und der dur eigenes Suchen
und Nachdenken zur Einsicht von der Minderwertigkeit des Heidentums
getommen ist. :

Das arabishe- Wort kommt zweifellos von dem syris<hen „hanpa“,
das Heide bedeutet. Wie fam da das Wort Heide im Koran zu der Be-
deutung Monotheist? Es wird in der syrishen Bibel auf Heiden im allge-
meinen angewandt, in der kirhlihen Sprache besonders auf das grie-
gishe Heidentum. So heißt z. B. Julian, der Abtrünnige, Juljana hanpa.
Die hristlihen Syrier wandten das Wort niht auf Kegzer im allgemeinen
an, aber wohl auf sole, deren Standpuntt si so stark dem hellenistishen
Heidentum näherte, daß sie als Abtrünnige von dem qcristlihen Glauben
bezeihnet werden konnten. So wird gerade Manis Lehre als Hanputa, als
Heidentum charakterisiert. Die Sabier werden zwar erst in Werken, die nah
der arabishen Eroberung geschrieben sind, „Heiden“ genannt, aber alles
spricht dafür, daß sie von alters her so bezeihnet wurden.

Wenn also gerade die Manichäer und die Sabier „hanpe“, Heiden ge-
nannt wurden, Tönnen wir verstehen, wie das Wort in Arabien allmählih
Monotheist, der weder Jude noh Christ ist, bedeuten konnte. Da aber Mo-
hammed unter „Hanif“ eher einen Mann zu verstehen scheint, der ohne
zu einer bestimmten Religionsgemeinshaft zu gehören, si< aus eigenem
Antriebe, nur dur< die „von Gott gegebene Anlage“ geleitet, von dem
volkfstümlihen Heidentum abwandte, müssen wir annehmen, daß das
Streben na religiöser Selbständigkeit und der Glaube an eine allgemeine,

allen Völtern geoffenbarte, monotheistishe Religion, der von manihäishen

und sabishen Hanpe ausging, zu Mohammeds Seit und so wie er ihn
kennen lernte, niht in unmittelbarem Ans<hluß an diese Sekten auftrat,
fondern als Suchen nah einer neuen selbständigen Religion, frei vom
Gößendienst des Heidentums, aber dur jüdische und christliche Riten oder
Geseße niht gebunden— eine Religion also, der man huldigen konnte, ohne
die nationale Eigenart und Selbständigkeit opfern zu brauchen, die der
Ansáluß an eine fremde Religionsgemeinshaft (umma) bedeutete. Der
Leitgedanke der manihäishen Bewegung hatte sih somit von der Zuge-

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