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90 IV. Die Lehre von der Offenbarung
hörigkeit zur Sefte selbst losgelöst und war über ihre Grenzen. weiter ge-
wandert. Wie man wissenschaftlihe Lehrsäße und philofophishe oder poli-
tishe Ideen, die in die Masse gedrungen sind und die Bezeihnung ihrer
Herktunft verloren haben, no immer als eine anonyme Tendenz im allge-
meinen Denken erkennen fann, so scheint die alte gnostishe Offenbarungs-
[ehre in Arabien gewirkt zu haben. Dielleidt hat sie noh mehr Versuche
als den Mohammeds hervorgerufen, die ersehnte arabishe Offenbarungs-
religion zu geben. Die Konkurrenzpropheten, die während Mohammeds
legter Jahre auftraten, waren zwar dur sein Beispiel inspiriert worden.
Aber bei einem von ihnen, Musailima in Jemen, kann in Srage gestellt
werden, ob er niht shon hervorgetreten ist, als Mohammed noc eine un-
bekannte Größe in Mekfa war.
Was die Überlieferung des Islam von den Hanifen erzählt, die die
heidnischen Sitten ihres Volkes verlassen und eine bessere Religion gesucht
haben, trägt zwar ein stark legendarishes Gepräge. Bei einem Opferfest,
das die Kureischiten einem ihrer Gößen gaben, trennten sih, wie Ibn Ischak
erzählt ?®, vier Männer von dem Dolfe, um die rete hanifitishe Religion,
den Glauben Abrahams zu suchen. Die vier waren: Waraka Ibn Naufal,
Ubeidallah Ibn Djahsh, Uthman Ibn El-Huweirith und Seid Ibn El-Amr.
Waraka wurde Christ und erwarb viel Wissen von den Christen und aus
ihren Büchern. Ubeidallah blieb in Zweifel und Ungewißheit, bis er den
Islam annahm und nah Abessinien auswanderte. Dort ging er jedo<h zum
Christentum über und erklärte jetzt stolz seinen früheren Glaubensgenossen:
«Wir sehen Élar, aber ihr blinzelt erst wie neugeborene junge Hunde.“
Uthman begab si< zum Kaiser von Byzanz, wurde dort Christ und erhielt
bei ihm eine ehrenvolle Stellung. Seid wurde weder Jude noh Christ. Er
enthielt sih des Gößendienstes und des Ssleishes, das den Gößen geopfert
wurde, und tadelte sein Volk seines falshen Gößendienstes wegen. Als er
bei der Ka’’ba betete, sagte er: „Mein Gott, wenn ih wüßte, wel<he Form
der Anbetung dir am liebsten ist, würde ih die wählen, aber ih weiß es
niht.” Von ihm sagte der Prophet: „Seid wird am jüngsten Tage als
eine Gemeinde für sih auferstehen.“ :
Obwohl die Erzählung von den Hanifen wohl im großen und ganzen
eine freie Dichtung nai den Anweisungen des Koran ist, hat man den be-
stimmten Eindru>, daß dasjenige, was von diesen vier mit Namen ge-
nannten Männern und ihren verschiedenen Geschichten erzählt wird, niht
ganz aus der Luft gegriffen ist. Bemerkenswert ist, daß drei von den vieren
Christen werden. Einen solchen 3ug kann die Legendendihtung kaum von
den Srommen, die die wahre Lehre Abrahams suchten, erfunden haben.
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