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116 VI. Der Herrsher in Medina
sperren und sein eigenes Volk aus diesem vertreiben, ist s{limmer in Allahs
Augen.“ Eine glänzende Probe der Sormulierungsfunst Mohammeds. Er
hat die für arabishe Moralität unumgängliche Forderung auf Heiligkeit
des geshüßten Monats niht aufgegeben, aber er hat einen Ausweg ge-
funden, bei Abdallahs Tat dur) die Finger zu sehen, wenn er vorsichtig
andeutet, daß im Kampf mit solchen Leuten wie den Kureischiten alle Mittel
erlaubt sind. Die Theologen des Islam sind moralisch feinfühlig genug
gewesen zu empfinden, daß diese Art zu reden nah Jesuitismus s<hme>t
und sie haben es für notwendig erachtet, die stummen Einwände, die ein
gesundes Rechtsgefühl machen muß, apologetis zu parieren. „Allah ri<tet
seine Freunde und Feinde mit Billigkeit und Gereltigkeit“ erklärt Ibn
Qajjim Al-Djauzijja*, „er spricht seine Freunde niht frei — aber er er-
klärt, daß die Sünde seiner Seinde s<hwerer ist und mehr Tadel und Strafe
verdient hat. Und vor allem erklärt er, daß seine Freunde in guter, wenn
au verkehrter Absit gehandelt hätten. Darum verzeiht Gott ihnen, um
ihres Glaubens und Gehorsams willen und weil sie mit Allahs Apostel
ausgewandert sind und das, was Gottes ist, erwählt haben vor der Welt.
Es heißt ja: Begeht der Geliebte eine einzige Sünde, so werden seine vielen
guten Eigenschaften tausend Fürbitter.“
Wenn wir au die s<hwere Lage, in der si< Mohammed scheinbar be-
funden hat, wohl berüdsihtigen, können wir dod) faum bestreiten, daß
diese Ereignisse einen Schatten auf seinen Charakter werfen. Es ist ja an
und für si<h mögli, daß Mohammed, als er Abdallahs Expedition aus-
shi>te, nur an die Möglichkeit dachte, daß die Karawane vielleiht niht
vor Ende des heiligen Monats das ges<üßte Gebiet erreihen würde.
Aber die betreffenden Aften machen diese Erklärung kaum wahrscheinlich.
Man hat den Eindrud>, daß der Prophet gerade dasjenige, was gesehen
war, beabsichtigt hatte. Was unsere Kritik hervorruft, ist niht, daß er den
Srieden des heiligen Monats brach. Ich habe schon vorher betont, daß die
Befreiung von aller ritualistishen Ängstlichkeit und Observanz, eine Nei-
gung, die gesunde Vernunft in Konfliften zwishen den Sorderungen des
Gesetzes und der Wirklichkeit entscheiden zu lassen, seine Anschauung -im all-
gemeinen kennzeihnet. Was uns verletzt, ist seine bere<hnende S<hlauheit,
wie er geschi>t Abdallahs Tat provoziert, ohne eine Verantwortung für
das, was geschehen war, auf sih zu nehmen. Das Ereignis enthüllt einen
Zug seines Charakters, der besonders dem Mannhaftigkeitsideal der nor-
dishen Rasse weniger zusagt. Ihm fehlt der Mut, offen für eine Ansicht
einzustehen, er verrät eine gewisse Neigung, si<h zu winden und Schleih-
wege zu gehen, um eine offene Stellungnahme zu vermeiden.
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