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VIL. Mohammeds Persónlíchkeít,
Dante sieht in der a<htundzwanzigsten Sphäre des Inferno als ersten
unter den Unseligen, die Zersplitterung in der Religion gestiftet haben, Mo-
hammed vom Kopf bis zur Mitte gespalten und mit eigenen Händen seine
geöffnete Brust zerreißend. Mohammeds Verbrechen besteht darin, daß
er mit einer falshen Religion aufgetreten ist. Sein Anspruch, den Men-
schen eine göttlihe Offenbarung über das Christentum hinaus zu bringen,
Éann für die Auffassung des Mittelalters nihts anderes als ein gottloser
Betrug sein.- Für die einfahere <ristlihe Polemik ist Mohammed noh
heute vor allem „der fals<he Prophet“.
Die Aufflärungszeit besaß Vorausfezungen, Mohammeds Person ge-
rehter zu beurteilen. Ihre Denker shäßten oft in naiver Weise die her-
vorragende Weisheit und Tugend der antiken Geseßgeber und Religions-
begründer und die Vernunftmäßigkeit der fremden exotishen Religionen,
die auf Kosten des Christentums erhöht werden. Diese wohlwollende Be-
urteilung der außerristlihen Religionen kommt auh dem Islam zugute.
Sale, der 1734 eine Koranüberseßzung herausgab, die lange maßgebend
blieb, verglih Mohammed mit Numa und Theseus. De Boulainvilliers
schrieb ‘einige Jahre früher ein „Leben Mohammeds" mit dem ausge-
sprochenen Zwe>, den Vorrang des Islam vor dem Christentum zu be-
weisen. Uohammed wird als ein weiser und aufgeklärter Geseßgeber ge-
schildert, der eine vernünftige Religion statt der zweifelhaften Dogmen
des Judentums und Christentums einführen wollte. Im selben Geiste
äußert sih Savary in seiner 1752 herausgegebenen Übersetzung des
Korans. Er sieht in Mohammed einen dieser außerordentlihen Männer,
die ab und zu in der Welt auftreten, ihre Verhältnisse umshaffen und die
Menschen an ihren Triumphwagen fesseln. Betrahtet man seine Laufbahn,
muß man darüber staunen, was das menshlihe Genie auszurihten ver-
mag, wenn es von den Umständen unterstüßt wird. Obwohl als Gößzen-
diener geboren, erhebt er sih zur Anbetung des einzigen Gottes. Er hatte
auf seinen Reisen beobachtet, wie die zersplitterten Christen einander mit
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