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E
142 VIL. Mohammeds Persönlihkeit
Verwünshungen übershütteten, wie die Juden „der Abschaum der Völker“
hartnäd>ig an ihren Gesetzen festhielten. Mohammed wollte dagegen eine
neue univerfale Religion schaffen, indem er ein einfahes Dógma auf-
stellte, das nur enthielt, was unsere Vernunft bejahen muß: den Glau-
ben an den einzigen Gott, der die Tugend belohnt und das Verbrechen
straft. Um aber die Menschen zu bewegen, diese Lehre anzunehmen,
mußte sie mit göttliher Sanktion auftreten. Darum legte er ihnen
die Derpflichtung auf, ihn selbst als Allahs Apostel anzuerkennen, ein
aus reinen Klugheitsgründen difktierter frommér Betrug. Von den morali-
sen Dorshriften der Juden und Christen behielt er das, was für die
Dôlfer in den warmen Ländern am geeignetsten war. Seine politishe und
militärishe Tüchtigkeit und seine Fähigkeit, Menschen zu beherrschen,
waren außerordentlih. Der aufgeklärte Abendländer, der sih zwar mit
vollem Recht weigert, Mohammed einen Propheten zu nennen, muß ihn
doch als einen der größten Männer ansehen, die je gelebt haben 128,
In scharfen Gegensaß zu dieser hohen Schäßung der Persönlichkeit
Mohammeds tritt Voltaire in seiner Tragödie Mahomet 1742. In der Vor-
rede wendet er sich direkt gegen Boulainvilliers und Sale und erflärt, wäre
Mohammed als Sürst geboren, oder dur die Wahl des Volkes zur Macht
berufen, hätte er friedliche Gesetze gegeben und sein Land gegen Feinde
verteidigt, dann hätte man ihn vielleiht hochahten können.) Daß aber ein
Kamelhändler einen Aufruhr mat und behauptet, mit Gabriel zu reden
und dies unbegreiflihe Buh erhalten zu haben, „wo jede Seite die ge
sunde Vernunft ershauern läßt, daß er Männer mordet und Frauen raubt,
um sie zum Glauben an dieses Buch zu zwingen“, das kann fein Mensch
verteidigen, „wenn er niht als Türke geboren ist oder bei ihm der Aber-
glaube alles Licht der Natur ersti>t hat“ Holtaire gibt zwar zu, daß Mo-
hammed niht die ausgesuchtesten Scurkenstreihe begangen hat, die er
ihm in seinem Drama auferlegt, aber ein Mann, der „Krieg mit seinem
eigenen Land führt und das in Gottes Namen zu tun wagt, ist er niht zu
allem imstande“? In seiner späteren Arbeit „Essai sur les moeurs“ urteilt
Voltaire freilih etwas milder über Mohammed und erkennt seine Größe
Und Begabung an, tadelt aber seine Grausamkeit und Gewalttätigkeit
und meint, daß si in seiner Religion nichts anderes Neues findet aïs der
Saß, daß Mohammed Allahs Apostel sei.
Doltaires Auffassung wurde tonangebend. Diderot erÉlärt, Mohammed
sei der größte Freund des Srauenges<hle<ts und der größte Feind der ge-
sunden Vernunft, der je gelebt habe. Als Carlyle am Freitag, den 8. März
1840 in seiner zweiten Dorlesung „Über Helden und Heldenverehrung“
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