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146 VIT. Mohammeds Persönli@keit
daß er mehr als andere wußte. Wenn hier vielleicht ein frommer Betrug
seinerseits in dieser oder jener Form vorliegt, so ist es unleugbar unter
sehr mildernden Umständen geschehen. Jedenfalls hat er niht im Großen
versucht, dur< angebliche Wunder seine Macht zu fördern oder seine Stel-
Tung zu sihern. Ih kenne nur zwei Ausnahmen. Die eine ist, wie er bei
Bedr eine Handvoll Sand gegen den Feind shleudert und dur diese
magische Handlung glaubte, zum Sieg beizutragen. Es scheint ja ganz er-
Tärlih, daß er in einem Augenbli& höster Spannung, wo seine Sahe
wirkli auf des Messers Schneide stand, ein Seichen dieser Bedeutung von
Allah erhalten hat, ebenso natürli wie bei Jesaja, der sonst nie als
Wundertäter auftritt und der do, um König Ahab für seinen Tühnen
Glauben zu gewinnen, ohne Bedenken jedes Zeichen verspriht, das der
König begehrt. Die andere Ausnahme ist die nächtlihe Reise nah Je-
rusalem, ein Traumgesicht, das er offenbar in einer Weise erwähnt, die
zeigt, daß er dieser Vision denselben Wirklichkeitswert beimißt wie an-
deren Erlebnissen.
Die Dogmatik des Islam hat den Propheten als sündenfrei hingestellt.
Er hat überhaupt keine vorsäßlihe Sünde begangen, höchstens hat er si
unabsichtlih etwas zushulden kommen lassen, was etwa zu den leichten
Sünden gerechnet werden kann. Es ist ein sympathischer Zug Mohammeds,
daß er selber nie als
sondern immer offen zugab, daß er wie andere Menschen mit Mängeln und
Sehlern behaftet sei. Nach Sura 48, 1 ist „der offenbare Sieg“, d. h.
Meffas Eroberung, ein Seiden dafür, daß Allah dem Propheten seine
früheren und späteren Sünden vergeben hat. Die rührende Geschihte von
dem Perlenhalsband, das Mohammed Aisa gab und das ihm eine shlaf-
lose Nacht verursachte, zeigt ja, daß er si troß seiner hohen Meinung über -
seine Stellung als Allahs Apostel do< etwas von der Einfalt des Herzens
bewahrt hat, die den religiös Aufrihtigen kennzeihnet. Nicht einmal in
seinem Beruf glaubte er sih vor Irrungen und Sehliritten siher. Daß er
der Aufgabe, die ihm auferlegt war, niht untreu wurde, sieht er nur als
ein Werk der besonderen Gnade Gottes an (17, 75—77). Mit anderen Pro-
pheten hat Mohammed gebetet: „Herr, vergib uns unsere Sünden, und
wenn wir uns in unserer Sache vergangen haben. Gib unseren Schritten
Sestigkeit und hilf uns gegen dás ungläubige Volk“ (3, 141). Alles in allem
kann gesagt werden, daß Mohammed soviel Demut und Selbstkritik be-
wahrt hat, wie man billigerweise von einem Apostel Allahs verlangen
kann, dessen Werk von einem so beispiellosen äußeren Erfolg gekrönt wurde.
Daß er der Versuchung des Hochmuts und der Selbstüberhebung, die seine
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vollkommen oder unfehlbar hat auftreten wollen, -
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