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(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 7. Der Sturm auf Berzniki

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66 Siebentes Kapitel.

nahm unterwegs die Gelegenheit wahr, si<h den Mantel des einen ein-
zutauschen. Er gewann bei dem Geschäft; denn die russishe Winter-
ausrüstung war, wie gesagt, der deutschen überlegen. Das fand auch
der Nusse, denn er beklagte sih später bei mix über den verhältnismäßig
dünnen Mantel, den er eingetauscht hatte. Jh konnte ihm aber nicht
helfen, und er bekam ja nun auch bald ein Dach über den Kopf.

Später am Vormittag fuhren wir von Pockuny na<h Berzniki,
wo am Morgen ein heißer Kampf ausgefochten worden war. Die Deutschen
hatten das von den Russen besetzte Dorf unter mörderishes Granat-
feuer genommen und dann gestürmt; wenige Stunden vor unsrer An-
funft hatten seine tapfern Verteidiger es aufgegeben und waren in den
Wald nah Südosten geflohen.

Hier war nun Leben und Bewegung. Eine Kolonne von
750 russishen Gefangenen war eben angelangt, an ihrer Spite ein
Oberst und se<s andere Offiziere; die abgelieferten Gewehre und
sehs Maschinengewehre lagen neben der Dorsfstraße aufgehäuft. Jh
unterhielt mih eine Weile mit dem Obersten, der einen höchst sym-
pathischen und korrekten Eindru> machte. Aufreht und vornehm,
antwortete er kurz und falt. Die leßte Nacht sei wie eine Hölle
gewesen. So Unheimliches habe er noh nicht erlebt. Doch gebe es
etwas Schlimmeres, nämlich, in Feindeshand zu fallen! Er tat mir
lcid, und ih sah ihm noch eine Weile nah, nachdem der Marschbefehl
die Schar in Gang gesetzt hatte. Er ging festen Schrittes, erhobenen
Hauptes und mit zusammengepreßten Lippen und vershwand bald zwischen
den grauen Häusern am Ende des Dorfes.

Wir gingen die Dorfstraße weiter hinauf, wo si<h Soldaten und
Fuhrwerke drängten. Wir brauchten nur wenige Schritte zu gehen, um
die ersten deutlichen Spuren des am Morgen ausgefochtenen Kampfes
zu finden. Um eine Hütte herum lagen etwa zwanzig Tote, so wie sie
gefallen waren, als sie von Granatsplittern oder Gewehrkugeln getroffen
wurden. Ein junger Offizier lag auf dem Rücken, die weißen Finger
krampfhaft gespreizt, mit müden, bleihen Gesichtszügen. Es war kalt
heute; in seiner Nähe aber fühlte man die Kälte doppelt, denn er war
hart gefroren wie Holz. In Gedanken sah man ein Heim in einer fernen
russischen Stadt, wo ein junges Weib mit kleinen unschuldigen Kindern

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