Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 14. Bei der österreichish-ungarischen Armee
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142 Vierzehntes Kapitel.
Soldaten von elf Nationen kämpfen Seite an Seite für ein gemein-
sames Ziel.
Unter Führung des Grafen Ernst von Hoyos sollte ih nuu Erz-
herzog Joseph Ferdinand, den Chef der .. ten Armee, besuchen. Am
3. April brachen wir im Automobil na< Okocim in Galizien auf, wo
der Erzherzog im Schloß eines reichen Brauers, namens Goetz, sein
Quartier hatte. In demselben Schloß hatte auch der russish-bulgarische
General Nadko Dimitriew sein Hauptquartier gehabt. Bei ihrem Auf-
bruh nahmen die Russen nur Bettzeug, Decken und Jagdgewehre mit.
Im übrigen blieb diese Gegend von Verwüstung und Plünderung ver-
hont. In der Brauerei aber gossen die Moskowiter 45 000 Hektoliter
Bier auf die Straße, damit ihre Soldaten nicht in Versuhung kourmen
sollten, sih zu betrinken.
Nach einer rasenden Fahrt von 200 Kilometern, die uns auch
flüchtig durch Krakau führte, hielten wir auf dem Schloßhof von Ofkfocim
und wurden sofort von Oberst von Lustig -Prean empfangen, der uns
zum Erzherzog führte, einem kleinen, vollbärtigen, gastfreien und munteru
Herrn, mit dem es nicht {wer fiel, vertraut zu werden. Unsere präch-
tigen Zimmer standen schon bereit, und bald versammelte sih der Stab
des Erzherzogs zum Abendessen im großen Saal des Schlosses, dessen
Wände mit Gobelins und Bildern geshmückt waren. Unter den An-
wesenden bemerkte ich den Bruder dcs Erzherzogs, Heinrich Ferdinand,
einen Künstler von Nang, den jungen Herzog René von Parma, den
Stabschef Feldmarschalleutnant Kraus, den Chef der Operationsabteilung
Oberst von Paié, den Chef der Telegraphenabteilung Oberstleutnant
Müller und andre. Wir waren vierundzwanzig bei Tish, aber
im Nebensaal speisten wohl doppelt so viele Offiziere vom Stab der
.… ten Armee. Die Stimmung war sehr ungezwungen und munter
und wurde durch die Anwesenheit der Kaiserlichen Hoheiten nicht im
geringsten gestört. Im Gegenteil. Man lebte auh niht im Über-
fluß; man lebte im Felde, niht bei Hose. Wiener Schnitzel mit
Neis war das einzige Gericht, das es gab; außerdem Ostereier,
lustig bemalt und mit Ausfschristen in deutscher, ungarischer und tschechi-
her Sprache versehen, und es gab kein andres Getränk als gutes
Bier und Tee.
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