Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Vor Krakaus Königsgräbern
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170 Fünfzehntes Kapitel.
drang, deren Pforten ehedem nur von Zeit zu Zeit für neue Könige
und Helden geöffnet wurden. Die Zahl der Sarkophage wird nicht
mehr vermehrt. Die Monarchen, die nach der Vernichtung des polnischen
Reiches die jagellonishe Königskrone getragen haben, ruhen in der Peter-
Pauls-Kathedrale in Petersburg. Ein undurchdringliches Dunkel herrscht
in der Krypta; aber ein Dru> auf einen Knopf — und ein Strom
von elektrischem Licht ergießt sih über die Sarkophage.
Zuerst verweilte ih vor dem Sarge Joseph Poniatowskis, des sran-
zösfischen Marschalls. Er war noh mit Kränzen und Bändern bede>t,
denn erst vor zwei Jahren wurde die Erinnerung an seinen Tod in der
Schlacht bei Leipzig gefeiert. Dort ruht der große Diktator Tadeusz
Kosciuszko, der 1794, als er von den Nussen gefangengenommen wurde,
das geflügelte Wort „T’inis Poloniae!“ gesprochen haben soll. Neben
dem Marmorsarkophag des cdlen, ritterlihen Königs Johann Sobieski
steht der seiner Gemahlin Maria Kasimira. Sigis8mund 1. hat seine
Grabkammer direkt unter seiner Kapelle in der Kirche; ebenso Stephan
Báthory und Johann Kasimir, der dritte und letzte aus dem Hause Wasa.
Am dichtesten und shwersten dringen aber auf den Fremdling aus
dem Norden die Erinnerungen ein in dem engen Grabgange, der die
irdischen Überreste von Gustav Wasas Enkel, Sigismund II, in einem
großen Bleisarkophag einschließt, ferner die seiner Gemahlin Konstanzia
von Österreich, seiner Tochter Anna Maria und seiner Söhne Bischof
Johann Albert von Breslau und Krakau und Alexander Karol.
Wie die Wogen an die Küste von Östergötland shlagen! Wie es
von Topp und Takel s{hwedisher Galeeren saust, die eines Augustabends
nach der Mündung des Slätbaken steuern! Lichter glänzen im Turm
von Stegeborg! Aber in weiter Ferne hinter ihnen flammen blutrote
Feuer. Dort berät Herzog Karl von Södermanland mit Schwedens
gemeinem Volk. „Willst du Schwede sein, König Sigismund? Willst
du deinem Eid getreu das Erbe des seligen Königs Gösta wahren ?
Oder willst du lieber unter Mönchen vor der Muttergottes in Czenstochau
den Rosenkranz beten?“ Schwach warst du, König Sigismund! Du
wurdest aus dem Land deiner Väter gestoßen und starbst unter Fremden.
Und zu ihm, dem harten Herrn, der gegen dich, gegen Papstkneht und
gegen Polen Schwedens sprossenden Gedanken und Schwedens Eigenart
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