Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 17. Die Karpathen
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196 Siebzehntes Kapitel.
und Solotwina; die gewaltigen roten Rauchwolken nahmen \i<h im
Sonnenuntergang unheimli<h aus. Das Schauspiel glih einer vulka-
nischen Eruption. Am Fluß Maniawka, der hier die Grenze zwischen
den Kämpfenden bildete, lag das Dorf Starunia, das zur einen Hälfte
von Russen, zur andern von Österreichern besetzt war.
Tief unten in der Ebene hinter den österreichishen Schüßengräben
pflügten die Bauern ihre Ä>er. Sie sahen ringsum ihre Dörfer
brennen, sie hörten den Kanonendonner, Granaten s{hlugen auf den
Feldern in ihrer Nähe ein — und sie arbeiteten doh und gingen in
ihren Gehöften aus und ein, als beachteten sie den Kampf gar niht.
War es Kaltblütigkeit, Untershäßung der Gefahr, oder nur Macht der
Gewohnheit ?
In den Infanteriestellungen besuchten wir die Hütte des Oberst-
leutnants von Kremling und das berühmte Kaiserregiment, dessen
Fahne den Spruch trägt :
Solang ein Mann von uns noch lebt,
Kein Feind die Fahne je erhebt.
Die Nacht verbrachten wir in Delatyn in unserm bequemen
Salonwagen, der auf einem Nebengleis stand und uns erwartete, und
scten am nächsten Morgen unsre Reise in den Automobilen fort; die
Eisenbahnwagen sollten uns in Munkács in Ungarn wieder treffen.
Nun ging es in dem tiefen herrlichen Pruthtal zu den Kämmen der
Waldkarpathen hinauf. Durch Nadelwald und Dörfer, an arbeitenden
Huzulen und marschierenden Feldlazaretttruppen vorbei fuhren wir in
schroffen, malerischen Biegungen um das gewaltige Bergmassiv des Jawornik
herum. Immer wieder kreuzten wir den Fluß auf kleinen, neu errich-
teten Holzbrücken. Auf dem Brü>engeländer waren stets die Namen
der Baumcister eingeschnitten, z. B. der 4. Kompagnie des 12. Pionier-
bataillons. Auf dem Tatarenpaß hielten wir eine Weile, um die dor-
tigen Verteidigungsstellungen zu besichtigen, und fuhren dann weiter
dur<h das Tal der Schwarzen Theiß. Im Süden glänzte die schnee-
bede>te Spitze des Pietros, 2022 Meter hoch, und im Südwesten er-
hob die Blizuica ihre 1833 Meter hohen Kuppeln wie eine häumende
Brandung über den Wogen dunkelgrünen Nadelwaldes. Das Tal
war schr eng, und der Weg führte unmittelbar am Ufer des Flusses
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