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230 Achtzehntes Kapitel.
Anderthalb Stunden saß ih dort. Ein unheimliches, großartiges
Gemälde bot si<h mir unten auf den tieferen Ostryabhängen in einer
Entfernung von 2 Kilometern dar. Am weitesten links, ungefähr in
ostnordöstlicher Nichtung und ganz nahe, schlichen österreichische Reserven
gebückt im Schutz eines kleinen Bergkammes bis zu den vordersten Stel-
lungen heran, Dahinter und in der Perspektive über ihnen lief wage-
recht der Schützengraben der vordersten russishen Jnfauteriestellung, der
gerade unter furhtbarem Granatfeuer lag. Ich zählte hundert Gra-
naten von den deutschen 15-cm- Haubitzen, die südöstlih von uns im
Tale standen. Die Geschosse gingen also gerade über den Punkt, wo
ih mich befand, und etwa 30 bis 40 Meter über unsre Köpfe hinweg.
Wir hörten ihr grelles, durchdringendes Pfeifen und spürten den Lust-
zug. Für die russishen Infanteristen mußte der Schützengraben eine
wahre Hölle sein. Ganz genau sah ich jede Granate einschlagen. Dann
stieg aus der Erde etwas auf wie ein brauner Baum, ein Wirbel von
Erdstaub, Steinen und Splittern. Traf der Schuß in den Graben,
dann wußte man, daß er in den feindlichen Reihen Tod und Verderben
verbreitete. Einmal stürzten drei Russen gleih re<hts von dem Punkt,
wo die Granate eingeschlagen hatte, aus dem Graben heraus, wie be-
täubt oder von Sinnen, erst ratlos, nah welcher Richtung sie springen
sollten; dann suchten sie in einiger Entfernung wieder Deckung.
Gleichzeitig wurden die russischen Linien mit Schrapnellfeuer belegt.
Ich sah etwa 400 Explosionen, während ih bei Leutnant Roeber saß.
Noch weiter rechts arbeiteten sih andre Abteilungen österreichisher Re-
serven regelre<ht und sicher bis zu einer Sturmstellung vor. Ein wahr-
haft imponierendes Schauspiel! Man merkte, daß ein kräftiger Wille
das scheinbare Chaos dort unten beherrschte. Man konnte nie berechnen,
welche Abteilung demnächst vorrücken würde. Bald sprang hier ein Mann
auf, bald dort, aber nie größcre Massen auf einmal. Vermutlich rückte
man vor, sobald sic das feindliche Feuer gerade nicht geltend machte.
Um die Truppen in der Hand zu behalten, gab die Gefechtsleitung bloß
bestimmte Sammellinien für die untergeordneten Abteilungen an. Die
Todesverachtung der einzelnen war bewundernswert! Am hellichten Tage
krochen die Leute bis zu den Stacheldrahtlinien heran und zerschnitten
sie, um dann wieder bis zu dem Schut, den kaum bemerkbare Terrain-
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