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(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 20. Der große Durchbruch in Westgalizien

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Der große Durchbruch in Westgalizien. 955

gekommen, als schon neue unüberschbare Scharen sichtbar werden. Wir
tuten und stöhnen, aber der Weg wird dadurch nicht breiter. Hier und
da erhalten wir einen Stoß von vorüberfahrenden Wagen. Dort ift cin
Ulan auf einem scheugewordenen Pferde, das sih auf die Hinterbeine
stellt; aber der Reiter ist gewandt wie ein Akrobat, wirft sih rechtzeitig
auf die richtige Seite und so geschi>t, daß er auf die Füße zu stehen
fommt. Die kleinen galizischen „Konniki““ werden beim Anblick solcher Un-
geheuer wie Automobile unruhig, gehen durch, springen über die Deichsel-
stange, bäumen und verwi>eln sih in Stränge und Zügel, und fo geht
es nur Schritt für Schritt weiter.

Endlich eine breite Lücke. O nein! Eine Trainkolonne, die auf
einer Wiese biwakierte, hat eben den Befehl zum Aufbruch erhalten und füllt
wieder die ganze Straßenbreite. Wir drängen uns an der Wiese vorüber
und haben eine Weile freie Bahn. Dann kommen ein paar Nachzügler-
wagen in starkem Trab, dann eine Schwadron Dragoner und dann — kein
Mann mehr, nicht ein einziges lebendes Wesen: die Straße ist wie tot!

Wir hielten eine Weile an der Stelle im Tal, die noh unheim-
liche Spuren von dem Schreckenstag des 2. Mais trug, als Truppen
der Armee Matcensen hier in die erste Verteidigungslinie der Russen
eindrangen und damit die energische Offensive eröffneten, die in ihrer
Fortsetzung dazu führte, daß die Nussen nicht nur aus Galizien hinaus-
geworfen, sondern auh aus dem eigentlichen Polen hinausmanövriert
wurden. Das Sekowatal war lange Zeit die Grenze zwischen den beiden
feindlichen Linien. Jn der Nacht zum 2. Mai waren drei bayerische
Regimenter im Schuß der Dunkelheit über die Höhen auf der südwest-
lichen Seite bis zu dem Bach vorgedrungen, an dessen nordöstlichem
Ufer sie sih eingegraben hatten. Am 2. Mai 6 Uhr früh hatte die
schwere Artillerie ihre letzte Vorbereitungsarbeit begonnen und ohne
Unterbrechung bis 10 Uhr vormittags gedonnert. Die russishen Feld-
befestigungen wurden zerbröckelt. Punkt 10 Uhr begannen die bayerischen
Sturmfkolonnen den Angriff, und in 20 Minuten war die erste russische
Verteidigungslinie genommen. Eine Stunde später wurde die Haupt-
stellung gestürmt, und als dann auch die Reservestellung genommen war,
brach die Widerstandskraft des Feindes zusammen. Die Angreifer hatten
1200 Mann verloren.

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