Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 20. Der große Durchbruch in Westgalizien
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262 Zwanzigstes Kapitel.
Generals sah ih au<h meinen Freund von Braune aus Hindenburgs
Hauptquartier wieder, der jet Hauptmann beim Generalstab war, und
seinen Kameraden, Hauptmann Gicehrl, sowie den prächtigen Oberst von
Lustig-Prean, der jezt in Mackensens Stab österreichisher Verbindungs-
offizier war. Eine neue Bekanntschaft war der Artilleriegeneral von
Ziethen, den i<h später wiederschen sollte. —
Wir hatten die Absicht gehabt, die Nacht dur<h in unserm Salon-
wagen nach dem österreichish-ungarischhen Hauptquartier zurüczufahren;
doch war von 1 Uhr nachts an jeder Privatverkehr eingestellt, da alle
Züge aus\cließli<h für Truppentransporte in Anspru<h genommen
wurden; wir mußten daher den langen Weg in unsern Automobilen
zurücklegen.
Gleich bei unsrer Ankunft im Hauptquartier hörten wir, daß Kaiser
Wilhelm am Abend für ein paar Stunden zum Erzherzog Friedrich zu
Besuch kommen werde, und daß die österreichish-ungarishen Minister
Baron Burián und Graf Tisza, der Neichskanzler von Bethmann Holl-
weg und General von Falfkenhayn gleichfalls erwartet würden. Man
brauchte niht besonders scharfsinnig zu sein, um zu begreifen, daß es
sih um eine Zusammenkunft von welthistorisher Bedeutung handelte.
Der Kaiser sollte !/,11 Uhr im Sonderzug abfahren. Nach dem
Abendessen in der Offiziersmenage gingen Graf Thun und ih auf den
Bahnhof. Eine Menge Leute war unterwegs. Die ganze Stadt war
trot der späten Stunde beflaggt. Auf dem Bahnstcig stand einc Ehren-
fompagnie mit Trommlern auf dem rechten Flügel, auf dem linken der
Bürgermeister, ein Bezirkshauptmann und ein paar Eisenbahnbeamte.
Im übrigen war fein lebendes Wesen zu sehen. Kurz vor der festge-
setzten Zeit kam mein verehrter Freund und halber Landsmann Admiral
von Müller. Wir plauderten eine Weile, bis der Zeiger auf “/„11
stand. Da hörten wir draußen ein Hornsignal, und „das Spiel wurde
gerührt‘. Die Kompagnie schulterte das Gewehr.
Am rechten Flügel erschien der Kaiser, von acht Herren begleitet.
Mit ruhigen, gemessenen Schritten ging er die Front ab, die ganze Zeit
grüßend. Er exkannte mich, trat auf mich zu, drücte mir kräftig die
Hand und begann von den Ereignissen der letzten Zeit und dem gewal-
tigen Durchbru<h am 2. Mai zu reden. Als er hörte, daß ih eben
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