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In Südpolen. 329
rasteten kleinere Jnfanterieabteilungen, offenbar Reserven, und Train-
truppen. Gärten und Wiesen hatten \tre>enweise unter feindlichem
Feuer gelegen. Doch gewährte das Gelände einigermaßen Schut; hinter
Hecken und Baumgruppen, Hütten und Scheunen konnte man sich all-
mählih vorwärts schleichen.
Auf diese Weise erreichten wir einen Laufgraben, in dessen cngem
Gang wir gebü>t gehen mußten. Ex führte zur Hauptstellung, die von
den russishen Feldbefestigungen nux etwas über 300 Meter entfernt
war. Die deutschen Jnfanteristen, die gerade Dienst hatten, standen
still wie Statuen, die Gewehre in den Schießscharten bereit. Hier
und da wurde ein Schuß abgefeuert, sobald si<h auf der russischen
Seite etwas bewegte. Jn etwas größeren Schießscharten standen Ma-
schinengewehre, auf einem Erdsiß unter ihnen saß die Bedienungs-
mannschaft. Eng ging es zu in diesen Schüßengräben, und oft fam
man kaum vorüber. Aber froh und vergnügt waren die Soldaten alle,
und ihre einfachen Behausungen hatten sie sehr gemütlih eingerichtet.
Sie wandten niht einmal den Kopf, wenn russishe Kugeln gegen die
Brüstung knallten. Im Gespräch mit ihnen merkte man, daß sie eigent-
lih nichts gegen die Russen hatten. Sobald man aber die Engländer
erwähnte, sprah glühender Haß aus ihnen. Alle waren si<h darüber
flar, daß nur die Briten diesen Krieg angezettelt hätten, um einen
Konkurrenten zu vernichten, und es ekelte sie vor den Mitteln, die „das
größere Britannien“ anwandte, um die neutralen Staaten dazu zu zwingen,
sich an dem Indianertanz um Deutschland herum zu beteiligen.
Unser nächster Führer war Hauptmann von C... Außerdem
begleiteten uns Hauptmann V... und die Leutnants L.…. und T......
vom ten Landwehr - Infanterieregiment. Als wir ein gut Stüc im
Schüßengraben gewandert waren, kamen wir an einen Verbindungs-
graben, der nah cinem hinteren offenen Graben von unbedeutender
Tiefe führte. Hier war es geraten, möglichst rash einer hinter dem
andern zu gehen. So erreichten wir einen „festen Punkt“, der die
vorderen verde>ten Gräben, die wir eben passiert hatten, flankierte, und
waren nur 250 Meter vom Feind entfernt. Durch Fernrohre, die auf
Gewehre aufgeshraubt waren, konnten wir die Außenseite der russischen
Stellung bis in die kleinste Einzelheit erkennen, ihre Schießscharten und
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