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408

(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 32. Einzug in Lemberg

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408 Zweiunddreißigstes Kapitel.

abcr vom Bahnhof und von den Kasernen stiegen Nauchwolken und
Flammen auf.

Vor uns breitet sih das Häusermeer von Lemberg. Dem Regen
in der Nacht ist ein strahlender Sommertag gefolgt. Geschütze, Muni-
tion8wagen, Trainkolonnen ziehen in doppelten Reihen auf der Straße.
Es geht immer langsamer vorwärts; aber wir müssen uns dem Strom
der marschierenden Truppen anschließen. Allmählih geht der Weg in
cine von Zuschauern überfüllte Straße über. Junge Mädchen springen
herbei und reihen den Soldaten Blumensträuße und Kränze, die diese
an ihre Müßen und Gewchren befestigen.

Jetzt sind wir in der Stadt. Ein endloser Jubel erfüllt die Luft.
Unausgesetzt laute Hurrarufe, und wcißgekleidete, lachende Damen werfen
Blumen in unser Automobil. Herren lüften den Hut, Frauen winken
mit ihren Taschentüchern, Juden verbeugen sich tief, und Jungen springen,
die Mützen s{hwenkend, neben dem Automobil her. Hält der Zug, so
wird unser Wagen von Mädchen und Knaben gestürmt, die uns die
Hände drücken und Rosen in unsre Knopflöcher ste>en. Es ist als
wären wir die Befreier der Stadt! Vor den Fenstern wehen unzählige
shwarzgelbe und s{hwarzweißrote Fahnen, und von den Geländern der
Balkone hängen Teppiche und Draperien herunter. Das Bild Kaiser
Franz Josephs i} in allen erdenklichen Größen ausgestellt, von Lorbeer-
fränzen und Fahnenshmu> umgeben. Über den Stirnlocen der Train-
pferde ni>en Eichenlaub- und Birkenbüschel; die Troßwagen schen aus
wie Lauben. Auch die Geschüße sind mit Grün bede>t, und die blumen-
geshmückten Soldaten, auf die aus den Fenstern immer neue Blumen
herabregnen, singen frohe, begeisterte Lieder.

Wir kommen tiefer in die Stadt hinein. Links die Kathedrale.
Von allen Fenstern grüßen und winken Herren und Damen. Der
Jubel nimmt zu. Immer dichter hängen die Fahnen. Das Gedränge
wird noch stärker. Auf den Fußsteigen stehen die Menschen dicht an-
einaudergepreßt. Jn einemfort rufen sie Hurra und grüßen.

Endlich halten wir beim Hotel George. Es i} "5 Uhr nach-
mittags. Die ersten österreichischen Patrouillen, hörte ih jeßt, waren
zwischen 1 und 2 Uhr nachts in die Stadt eingedrungen; zwischen 2 und
5 Uhr wurden in den Straßen noch Kämpfe ausgefochten. Bald darauf

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