Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 32. Einzug in Lemberg
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Einzug in Lemberg. AB
aber waren die letzten Nussen vershwunden, und der Einzug der öster-
reichish-ungarishen Truppen hatte begonnen.
Nur ein Zivilist war uns nah Lemberg zuvorgekommen, unscr
Freund Ganghofer, der mit e<ht bayerischer Todesverachtung ein Fort
mit gestürmt hatte. Nun stand ex scherzend am Eingang des Hotels,
neben ihm Fürst Max Egon Fürstenberg.
Wir eilen auf den Balkon im exstcn Sto> hinauf. Immer noch
zieht unter uns der endlose Zug vorüber. Er wird immer dichter; denn
auh aus einer Seitengasse von Norden her drängt jeßt ein Strom von
Fuhrwerk herein, lauter Österreicher und Ungarn. Deutsche nahmen
an dem festlihen Einzug nicht teil; nux wenige deutsche Offiziere sah
man unter den Hunderttausenden.
Lange Karawanen von Gepäckpferden ziehen vorüber, auch sie mit
grünen Zweigen geshmüc>t. Zuweilen rattert tutend ein Automobil mit
blumenbekränzten Offizieren vorbei. Nun s\te>t das Trainfuhrwerk in
drei Neihen vor unserm Hause fest. Soweit das Auge reicht, nichts
als große, geschlossene Gepäckwagen. Ihnen folgt Infanterie. Daun
rasseln mehrere Batterien daher, die an dem elf Monate langen Feld-
zug teilgenommen haben und deren Geschüße doh glänzen wie Gold.
Auf einem Karren fahren drei Verwundete; sie liegen auf dem Rücken
und sehen nichts andres als Fahnen über Fahnen.
Dort kommen Pferde, die mit gewaltigen Büscheln blauen, grüncn,
violetten und gelben Seidenpapiers geshmückt sind. Es ist wie ein fest-
licher Karneval. Ein nie versiegendes Gewimmel von Menschen und
Fuhrwerk. Die Pferde tanzen wie in stolzem Übermut auf dem
Pflaster, sie scheinen die Bedeutung des Tages zu begreifen.
Die Flaggen wehen in grellen Farben. Die Bajonette der In-
fanteristen blitzen, die Säbel der Dragoner blinken. Ein ununterbrochenes
Summen und Sausen dringt zu uns herauf. Die Scharen der Zivi-
listen werden immer dichter. Von Minute zu Minute steigt die Stim-
mung. Da kommt ein Generalkommando. Das te Armeekorps ift
von Norden her hereingekommen.
(un summt es auh über unsern Köpfen. Ein deutscher Doppel-
de>er zieht elegante Kurven über Lemberg und fo niedrig, daß man
meint, er müsse gegen die Kreuze der Kirchtürme stoßen. Er und das
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>