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448

(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 35. Warschau

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448 Fünfunddreißigstes Kapitel.

lachten dazu und beschleunigten nicht einmal ihre Schritte; im Gegenteil,
es war ja zu interessant, dort hinüberzusehen, wo die heutigen Feinde,
dic Freunde von gestern, noch standhielten und tapfer herüberschossen.

Die Hinterzimmer des Hotels Bristol, wo der Stab einquartiert
war und auch ih unterkam, hatten Aussicht nah Praga und waren daher
jeden Augenbli> dem russishen Feuer ausgesetzt. Ab und zu \{<lug eine
Kugel duxch ein Fenster, und als ih in der Badewanne lag, hörte ich die
Schüsse gegen Fensterrahmen und Fensterbleche klatshen! Jn der Badc-
wanne war man sicher; beim Ankleiden aber tat man klug daran, sich dem
Fenster niht zu nähern. Obendrein hatte ih shon auf dem Wege das
Gerücht gehört, Hotel Bristol sei von den Russen unterminiert und werde
in der Nacht in die Luft fliegen. Eine Untersuchung hatte aber nichts
Verdächtiges ergeben, und auch das Hotelpersonal war ruhig dageblieben.

Das Ziel meiner ersten Ausfahrt, auf der mih Major von B.…..
und Rittmcister Graf K... begleiteten, war das südlih der Stadt
gelegene Fort Nr. IX, das tags zuvor, 5 Uhr früh, erobert worden war.
Veraltet und untauglich gegenüber der deutschen Artillerie, bot es ein
Bild furchtbarer Zerstörung. Schon im Herbst, als die Deutschen zuerst
vor Warschau lagen und die Russen sih bereits auf den Nückzug gefaßt
machten, hatten sie die Betongewölbe des Forts gesprengt, in der Zwischen-
zeit aber die Befestigungen, so gut es ging, wiederhergestellt und verstärkt.
Jetzt bestand die Besatzung aus einem Zug jener Kompagnie, die den
Sturm auf das Fort mit außerordentlicher Tapferkeit unternommen hatte.
Zwanzig Minuten vor meiner Ankunft war das Fort noh vom Ostufer
her mit Schrapnells beschossen worden. Ein paar frishe Gräber waren
pietätvoll mit russishen Soldatenmüßtßen und Heiligenbildern geshmücd>t.

Als wir auf der Nückfahrt wieder die Stadt erreichten, {hwebteu
über ihr zwei Aeroplane, die mit Schrapnells beschossen wurden. Der
eine Flieger war ein Russe; er war beständig von den kleinen Explo-
sionswolfen umgeben, und es war ein Wunder, daß er nicht herabstürzte.
Der andre Flieger war ein Deutscher; ex wurde von den Russen aus
Praga beschossen und gab Lichtsignale, um niht auh noch von deutschem
Feuer gesucht zu werden. Der Russe ließ ein paar Bomben fallen, die
offenbar dem Hotel Bristol galten, das, wie der Feind wohl wußte, jetzt
der Brennpunkt der Stadt war.

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