Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 36. Nowo-Georgiewsk
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462 Sechsunddreißigstes Kapitel.
In Radom übernachteten wir und waren bei dem österreichischen
Etappeninspektor General Hefelle zu Gaste. Um 7 Uhr früh fuhren
wir ostwärts. Bei Nowo-Aleksandrja überschritten wir die Weichsel auf
einer gigantischen Brücke, auf der sih Train und Flüchtlinge drängten.
Auch Nowo- Aleksandrja ist völlig zerstört, es ist nur noh ein Wald
von Schornsteinen und Dachruinen.
Koúskowola ift ebenfalls dem Erdboden gleihgemacht, das große Dorf
Kurów dagegen völlig unberührt; das nächste, Markuszów, wieder nieder-
gebrannt, Garbów dahinter wieder verschont geblieben. Wahrscheinlich
hatten sih die Brandstifter von den Einwohnern dieser vershonten Orte
bestehen lassen. Der Verkehr i} ungeheuer, der militärische wie der
zivile. Drei ungarische Regimenter marschieren nah Lublin, prächtige,
kräftige Gestalten in blaugrauen Uniformen. Ein Stück weiter rastet
ein andres Regiment; die Soldaten liegen in den Straßengräben und
benutzen die Tornister als Kopfkissen; sie kümmern si<h wenig um die
Räder, die dicht an ihnen vorübereilen; sie tragen Eichenlaub an den
Mützen und sehen festlih aus. Immer neue Massen werden nah Osten
geworfen. Bosnische Truppen mit feldgrauen Fessen, Maschinengewehr-
abteilungen, deren Geschütze auf Saumtieren transportiert werden, Ver-
pflegungsfolonnen, Kavallerie und Artillerie — der bunt wechselnden
Bilder ist kein Ende.
Lublin i} gestopft voll von Truppen, Train und jüdishen Markt-
leuten. Ebenso Lubartów.
Unser Ziel ist das Schloß Kozlówka, dessen Türme si<h eben über
dem Walde vor uns erheben. Bald fahren wir in den Schloßhof ein
und werden von den Erzherzögen Joseph Ferdinand und Heinrich Ferdinand
willfommen geheißen, sowie von General Kraus, Oberst Paié, Oberst-
leutnant Müller und allen unsern Freunden aus dem Stabe des Erz-
herzogs. Auch der junge Kaswurm war noch da.
Nach dem Mittagbrot besuchte ih den Besitzer des Schlosses, den
alten Grafen Samojski, und seine Gemahlin, eine geborene Gräfin Potocka.
Die Namen gehören zu den stolzesten in Polen. Der Wirt zeigte mir
die föniglichen Gemächer, die Gemäldegalerie mit ihren 2000 Nummern,
von denen die meisten freili<h Kopien von geringem Wert waren, die
Möbel aus dem 17. Jahrhundert, die Sammlung französischer Uhren usw.
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