Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Kurze Übersicht der Entwicklung der schwedischen Malerei
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der französischen Kunstakademie neuorganisiert und ging einer
neuen Blütezeit entgegen.
Den ersten Platz unter den der schwedischen Kunst des 18.
Jahrhunderts angehörigen Malern behauptet der grosse
Kolorist Carl Gustaf Pilo. Nach etwa dreissigjähriger Tätigkeit in
Dänemark kehrte Pilo im Jahre 1772 in die Heimat zurück.
Sein Stil unterscheidet sich von dem der übrigen, ganz von
der französischen Malerei abhängigen, nordischen Künstler.
Obwohl er während seiner Kopenhagener Zeit von dem dort
tätigen französischen Maler Tocqué beeinflusst wird, lässt
seine Kunst im ganzen eher den Einfluss der österreichischen
Kunst und der venetianischen Schule erkennen. Sein
Helldunkel in grünen und violetten Tönen gegen die bleiche
Karnation in den Gesichtern seiner Figuren verleiht seiner Kunst
ein Gepräge nordischer Romantik, versetzt ihn innerhalb der
gustavianischen Figurenmalerei in eine Sonderklasse und nähert
ihn dem anderen grossen Romantiker, seinem Freunde, dem
Landschaftsmaler Elias Martin. Pilos letzte grosse Arbeit, die
Krönung Gustavs III., ist, obwohl sie nicht vollendet wurde,
das bedeutendste Werk der schwedischen Malerei des 18.
Jahrhunderts.
Die hervorragendsten Porträtmaler neben Pilo waren zu
dieser Zeit Per Krafft d. Ä. und Lorens Pasch d. Ä. Keiner
von ihnen erreicht das Raffinement und die technische
Geschicklichkeit eines Roslin oder Lafrensen, aber sie
repräsentieren eine neue, nationale Schule, die sich durch Realismus
und eine konventionsfreiere Charakterisierung auszeichnet.
Krafft ist der Meister des bürgerlichen gustavianischen
Porträts. Sein Seitenstück auf dem Gebiete der Genremalerei ist
Per Hilleström, dessen malerisch wirkungsvolle Kunst uns
originell aufgefasste Bilder aus dem Leben dieser Epoche
geschenkt hat.
Elias Martin war der grösste Landschaftsmaler seiner Zeit.
In seiner Ausbildungszeit stand er unter dem Einfluss der
englischen Landschaftsmalerei, aber nach seiner Rückkehr nach
Schweden atmen seine Arbeiten eine unmittelbare Frische und
lyrische Kraft, die ganz nordisch und von demselben Geiste
durchströmt ist wie Bellmans pastorale Dichtung.
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