Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
640
9. Du machst der klugen weisen
witz
zu thorheit und zu nichte,
du giebest deiner weihheit blitz
den thorichten zum lichte,
die funder lah’st du zu dir gehn;
was heilig sich vermessen,
hoch gesessen.
das muh von ferne stehn,
sein thun wird gar vergessen.
10. Was die vernunft erwahlt
und liebt,
das kan vor dir nicht taugen,
und wenn die welt kein zeugnitz
giebt,
ist wehrt in deinen augen.
dein werck hat teinen glantz und
fchein.
was ruhm und ansehn giebet,
das verstiebet,
was nichts, versteckt und klein,
das wird von dir geliebet.
11. Und ebenso verfahrst du auch
mit deinen lieben kindern
da lah’st dich nicht in deinem brauch
durch gute meinung hindern,
du fuhrest uns im dunckeln fort,
da wir den weg nicht sehen,
noch verstehen.
bis dah wir durch die pfort’
ins ew’ge leben gehen.
12. Du zeigst uns stets das wi-
derspiel
von dem, was du gedenckest,
du gehst mit uns zum fremden ziel,
wenn du uns zu dir lenckest,
du laffst uns fallen, wenn du wilt
uns fur den funden-fallen
sicher stellen,
und aus denl gifte qvillt
ein’ artzney fur der hollen.
13. Du machst uns aller dinge
bloh.
in dir recht reich zu werden,
wir werden herrlich, hoch und groh,
wenn du uns wirffst zur erden,
wenn wir recht in dem unflaht
stehn,
und lauter lust zu sunden
in uns finden,
vflegst du uns anzusehn
und uns dir zu verbinden.
14. Wenn wir gantz elend, blod’
und fchwach.
so wirst du in uns kraftig,
und wenn wir schreyen weh’ und ach,
fo ist dein Geist geschaftig
dein werck in uns recht auszufuhrn;
du fcheinest uns zu todten
mit viel nohten.
am ende lassst du fpuhrn,
datz du uns wilt erretten.
15. Wer merckt, o Vater! dich
dein thun
und deiner weihheit wege?
wer will in deiner fuhrung ruhn ?
wer giebt sich deiner pflege?
wir traven deinem hertzen nicht,
wenn wir nicht unsern willen
konnen stillen,
wenn du dem freuden-licht
ein wenig wilt verhullen.
16. Ach Vater habe doch gedult
mit deinen schwacken kindern,
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
