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roohl erroetaen mag. 2% lch baffel&e burd; mein Herz n"9e"’
auf dch deine Liebe mein Herz durchdringe, denn deine Hede ,st
in deinem Blut. (7). 3ld) bafe mein £erS fid; aurøate, §u emp
fatøn unb in ftd; ju trinfen beine jatten und eblen Vlutstrovslem,
bie in demem Todeskampf auf bie Erden gefallen sind! Ach, daft
ftd; die Brunnen meiner 2lugen auftljdten unb vor Liebe 9eiPe
Thranen vergchen, (8) und ich dir so so lange nachweinete als em
Kind, bis du mich holest, auf beine Arme mmmst, bid; mtr zu
fchmecken giebest und dich mit mir vereinigest burd; die geifiltd;e hmimNsche
Vermahlung, dch ich mit dir ein Herz, ein Geist und ein Setb toerbe !
(9). Ach, zeuch mich nach dir. so laufe ich ! Ach, dch lch -d:ch
tussen mochte in meinem Herzen, unb au§ deinem Munde demen
f4en Trost empsinden! (10). Ach. mein Trost, meine Starte, mem
Leben, mein Licht, mein Schatz, mein Heil, mein hochstes Gut,
meine Liebe, vereinige mich mit dir. Denn alles was ich ohne
dich habe und autzer dir, ist lauter Pein und Galle. Jammer und
Herzeleid, eitel Uuruhe und Sorge: (il) du aber bist meiner
Seelen enige Ruhe, Friede und Freude.
Darum gieb mir, dch beine edle garte Liebe immer und ewig
lid; in mir leuchte. Ach. das heilige Feuer beiner holdseligen Llebe
entzunde mich durch unb durch : ba§ Feuer ber Heiligkeit, das Freu
denfeuer, das fanfte, lieSlid;e Feuerflammlein, welches ohne alle
Muhe, Sorge unb Angst ist. Der edle Geruch beiner Liebe erquicke
mich: ber kostliche Himmelsbalsam lindre unb heile mein Herz, dch
id; btefem edlen Geruch beiner Salbe unverhindert nadjfaufe!
(12). Ach, du fchonster Liebhaber, was ist doch, das ich an
deiner Liebe nicht habe? Sie ist ja meine Weide, meine volle Genuge,
mein Speis und Trant, mein Himmelbrot. mein Mer Wein, meine
Freude, mein Friede, meine fanfte Ruhe, mein Leben, mein Licht,
mein Heil, meine Seligkeit, mein Reichtum. meine Lust, meine Ehre,
meine Zierde, mein Schmuck, meine Herrlichkeit! (13). Ach, wenn
ich deine Liebe verliere, was habe ich dann? Vin ich dann nicht
nacket und blch, arm unb elend? Ach, fo Ich mich nach dir weinen
und dich mit Thranen suchen, wie Maria Magdalena, und nicht
aufhoren, bis ich dich finde! (14). Den du hast mich je und je
geliebet, barum hast du mich nach dir gezogen aus lauter Gute.
Ach, lah mich beine Liebe allzeit leiten; dah sie bei mir bleibe,
(15) und mich wieder hole, wenn ich irre, die mich lehre in meiner
Unwihenheit, die meine Weisheit fei in meiner Thorheit, die mich
bekehre, wenn id; fundige, bie mid; halte, wenn ich strauchele, bie
mich aufrid;te, wenn ich falle, (16) die mich troste, wenn ich betrubet
bin, die mid; starte, wenn ich schwach bin, bie das glimmende
Dochtlein meines Glaubens aufblafe, wenn es verlofchen will. bie
mich zu sich ne^me, wenn id; abscheide und mich ewiglich bei sich
beljalte! Amen. Paradisgartlein, Th. 11, Nr. 5.
Sml. Kristianssands-Udgaven 1855, ©. 69.
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