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26. Vater, lEsus allermeist
riess an seinem Ende,
ich befehle meinen Geist
dir in deine Hande.
Meine Seele meinem GOTT
will ich stets befehlen:
O! da wird sic keine Noth
nemmermehr mehr qvalen!
27. Als geschehen war die Bitt
lEsus sein Haupt neiget.
hangend am Holtz so verfchied,
seine Knie beuget;
Horen will er deine Wort,
tussen sein’n Erlosten,
seinen Vater loben dort,
die sich seiner trosten.
28. Finsternih die gantze Welt
decket, das Erdbeben
auch die harten Feisen spellt:
Todte sich erheben.
Kan mein todter lEsus nun
solches thun itzunder;
wie vielmehr wird er denn thun
herschend grosse Wunder?
29. lEsus ist ein frommerMann,
GOttes Sohn gewesen.
wie wir denn von dem Hauptmann,
auch viel andern lesen.
die sich schlugen an die Brust,
liessen ab von Sunden.
Wer zur Besserung hat Lust,
mag bey Zeit sich sinden.
30. Ein Schand-Bube undSoldat,
lEsum in die Seite
mit einem Svieh gestochen hat,
da sahen viel Leute,
Altenburgisches Gesang-Buch
wie das Blut und Wasser rann
runter auff die Erden,
wodurch bendes Weib und Mann
sollen seelig werden.
31. JESU, du liegst in der Erd,
als ein Wurm begraben.
latz mich, wenn ich sterben werd,
Ruh im Grabe haben.
fo werd ich dann, O HErr Christ,
durch Krafft deiner Wunden,
dermahleins, wenn es leit ist,
sicher wieder funden.
32. JESU, seelig werd ich seyn,
ich bins schon durchs Hossen,
weil ich von der Sunden-Pein,
ss mich ie betrossen,
durch dem Blut erloset bin:
Theure, theure Schatze!
daran ich mit Hertz und Sinn
ewig mich ergotze.
33. lEsu, deine Pahion
ist mir lauter Freude,
deine Wunden, Cron und Hohn,
meines Hertzens Weyde,
meine Seel auff Nosen geht,
wenn ich dran gedencke,
in dem Himmel eine Stått
mir deswegen schencke.
34. lEsu der du warest todt,
lebest nun ohn Ende:
In der letzten Todes-Noth
nirgend hin mich wende,
als zu dir, der mich versiihnt,
O min trauter HErre!
gieb mir nur was du verdiens
mehr ich nicht begehre.
1721. Nr. 112.
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