- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die propheten legende 39

asien einen binweis auf das hervortreten Muhammeds.1 Auch
die mager erfuhren seine geburt, ihr feuer erlosch; der
per-serkönig sah schauerliche zeichen: der gerichtssaal in seinem,
palast stürzte ein, der Tigris brach seine Verdammung; die
persischen seher, die der könig um rat fragte, merkten, dass ihr
wissen verschwunden war.2 Die herrscher von Jemen und Byzanz
beschreiben den arabischen gesandschaften, die zu ihnen
kommen, den künftigen propheten Arabiens.3 Auf ein näheres
eingehen auf diese sehr üppig wuchernde literatur muss ich
verzichten.

Aus einer .fremden religiösen gedankenweit stammt auch eine
legende, die für die entwicklung des islamischen
prophetenglau-bens nicht minder verhängnisvoll wurde als die von der
wunderbaren geburt: die geschichte von der himmelfahrt Muhammeds.
Anknüpfung für diese entlehnung fand die fromme
wundersucht in der koranischen erzählung (S. 17: 1) von der nächtlichen
reise Muhammeds nach Jerusalem. Dass diese reise ein träum
und doch Wirklichkeit gewesen sei, bot dem naiven denken keine
Schwierigkeit. Die tante des propheten ’Umm Häni’ berichtet,4 dass
Muhammed diese nacht in ihrem hause geschlafen habe, mit ihnen
das nachtgebet verrichtet und dann, als sie ihn zum frühgebet
weckten, von seiner reise erzählt habe. Vorausgesetzt ist hier
offenbar, dass alles ein träum gewesen sei. "Ä’isa hat gesagt:
»Sein körper wurde nicht vermisst, sondern Gott liess seinen geist
reisen.» Mu’äioija sagte: »Es war ein wahres (traum-)gesicht.»5 Das
erschien aber den späteren als ein zu billiges wunder. Schon
Ihn Sacd 1:1, 144 erzählt, dass Muhammed jene nacht weg blieb,
und dass die Banü LAbd-al-Muttalib ihn überall vergebens
suchten. Von der nachtreise berichtet Ihn Vshäq:6 eine nacht führte
man ihn den Buräq vor, das ist ein reittier das schon andere
propheten vor ihm getragen hat. Sein freund Gabriel hob ihn
auf das pferd und folgte ihm. Und er sah »die wunder zwischen
himmel und erde», bis er nach Jerusalem kam. Dort fand er die
propheten und betete mit ihnen. Dann wurden vor ihn drei
becher gestellt: wasser, wein und milch. Eine stimme warnte

1 BH. I, 104 f.

2 Tabari, Annales I, 1010 f.

3 ^Abü Nu’ajm, Dalä’il al-nubuwiva 24 ff.; vgl. auch
Margo-liouth, Early Development of Mohammedanism, London 1914, 241 ff.

4 Ihn Sad I: 1, 144, Tabari, Tafsir XV 3.

5 BH. I, 198. ’ 6 BH. I, 196.

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