- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Die prophetenlegende

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Andra?, Die person Muhainirieds

rieht ’Abu Scfid’s. In anderen rezensionen (bei Ibn \Tshäq von
Abdallah b. Massud) führt Gabriel ihn zu seinem Herrn, der ihm
fünfzig gebete täglich vorschreibt. Auf Müstis rat brachte es
Muhammed stufenweise auf fünf herunter. Das der letzte zug von
Gen. 18 beeinflusst ist, wurde öfters hervorgehoben.

Das motiv der himmel- und höllenfahrt ist bekanntlich
zeitlich wie räumlich ausserordentlich weit verbreitet in der
Weltliteratur. Die frage von seinem ursprung wird hier nicht
aufgerollt werden. Nur daran soll erinnert werden, dass wir es
kaum nötig haben, ausschliesslich an babylonische Vorstellungen
(höllenfahrt Istars, reise des Gilgames zu Ut- Napistim) zu denken.
Die Vorstellungen von reisen der seele durch unter- und
oberweit dürften eher ein allgemeiner besitz primitiven glaubens
sein. Der medizinmann, der die flüchtige seele eines
kranken einfangen soll, muss ihr bis in die unterweit
nachjagen-Unter den Jakuten steigt der schamane erst in die unterweit
hinab, um die seele zu holen; dann muss er sie, krank und
verstört wie sie ist durch die berührung mit den feindlichen
geistern, auch in die obere weit führen, »damit sie von den kindern
des guten lichtgottes erzogen werde». Er steigt deshalb durch
acht Stationen (»wölken») bis zum neunten himmel.1 Der
teleu-tische schamane besucht den finsteren beherrscher der
unterweit Erlik, um »Vermehrung der herden, fruchtsamkeit der stuten»
zu ersuchen. Auf dem wege sieht er die sünder, die mit strafen
gepeinigt werden, welche je nach ihren verbrechen abgemessenen sind.2
Es mag sein, dass in der mongolischen Vorstellung von Erlik Khan
und seinem reiche, durch den buddhismus vermittelte, indische
einflüsse (Jama und die nach dem karman abgemessenen
höllen-strafen) eingewirkt haben.3 Aber den in der unterweit reisenden
schamanen haben die Völker Nordasiens gewiss schon vorher
gekannt. In der religiösen literatur der hellenistischen zeit werden
die himmel- und höllenvisionen auf einmal äusserst beliebt. Die
anregung wird wohl hier von den mysterienreligionen
ausgegangen sein. Die Wanderungen der seele durch ober- und unterweit,
in den grossen mysterienaufzügen pantomimisch dargestellt, in
den weihungen einzelner vielleicht als Visionen in somnambulem

1 J. Stadling, Shamanismen i Norra Asien, Stockholm 1912, 121.

2 Ib. 109.

Vgl. L. Schermann, Materialien zur geschichte der indischen
visions-literatur, Leipzig 1892, 88 und Söderblom, La vie future d’apres le
Mazdeisme (Amiales du Musee Guimet IX) 141.

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