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Andra?, Die person Muhainirieds
jede mit ihrer pforte, und gelangt so zu der TtvÄrj öydör}. Die
muslimische legende hat dieselben sieben himmel, über dem höchsten
den räum, wo Muhammed mit seinem Herrn zusammentrifft. Die
hölle der persischen vision fällt ausserhalb des himmelssystems;
Muhammed sieht nach ’Abu Sa’id die strafen der verdammten im
untersten himmel.1
Am nächsten scheint die muslimische legende der christlichen
Ascensio Jesaiae und der jüdischen Baruch-apokalypse zu stehen.
Dort finden wir die sieben himmel. Jesaja sieht im ersten himmel
den kämpf Sammaels und seiner heerscharen und die
satans-engel, die auf einander neidisch sind.2 Er erblickt in jedem
himmel als zentralfigur einen engelsfürsten auf einem thron
sitzend, um den sich die engel rechts und links reihen, wie
Muhammed in jedem himmel einem propheten begegnet. Baruch
fand im ersten himmel die unseligen erbauer des turmes von Babel
als tiermenschen.3 Im dritten himmel begegnet ihm Hades
mit einem finsteren und unheimlichen aussehen und der drache,
der die körper der Sünder verzehrt. Nach einem sonderbericht
eines ungenannten gelehrten bei BH. sah Muhammed im ersten
himmel unter den fröhlich grüssenden engein den finsterblickenden
höllenwächter Mälih. In dem bericht Ahü Scfid’s versieht Adam
das amt des totenrichters. In der Version bei Tabari wird gerade
angedeutet, dass Adam die Unterbringung der seelen in die hölle oder
ins paradies bewerkstelligt: »machet sein buch in die höhe, machet
sein buch in die hölle». Das wort ist zunächst dem Koran
entnommen, aber sonst spielen eben in der christlichen visionsliteratur
das buch der taten eine hervorragende rolle, so in der Elias-
Der zug entstammt vielleicht den ägyptischen Visionen, wo das
aufsteigen durch die sieben stufen der tutenweit geschildert wird, vgl.
Reitzen-stein, v. Poimandres 9—11. Pachomios sieht auch die straforten im
himmel: v. Wulf, Heiligenverehrung 240. — In den für verschiedene
Verbrecher ausgedachten strafen lässt der dichter am liebsten die eigene
phan-tasie walten, der rahmen ist literarisches gemeingut. Eine ähnlichkeit, die
vielleicht nicht zufällig ist, weil nicht aus der art der bestraften sünde zu
erklären, ist die folgende: die huren bezw. ehebrecherischen weiber sind an
den füssen aufgehängt nach Ardäi-Vlräf JS ämeh (bei Haug, Sitz.-ber.
d. bayer. akad. der wiwsensch. 1870, bd. I, 327) wie in dem
parallel-bericht bei Tabari XV: 11. Das kann aus einer gemeinsamen quelle
geschöpft sein. Der zug kehrt auch in der Petrus-apokalypse wieder
(Har-nack, Bruchstücke des evangeliums und der apokalypse des Petrus, Texte
und unters, z. altchristl. lit. IX: 2, 21).
2 Asc. Jes. 7:9—io: Henneke, Neutestamentliche apokryphen 298.
8 Kautzsch, Die apokryphen und pseudoepigraphen des A. T. II, 449.
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