- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Die prophetenlegende

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Andra?, Die person Muhainirieds

welche sich die muctaziliten besonders gewandt haben. Der ’imäm
Mälih sagte:* »In der weit wird Allah nicht gesehen, denn er ist
ewig (bäqi), und das vergängliche kann das ewige nicht schauen.
Im jenseits aber wird das ewige den ewigen schauen, wenn wir
einen unvergänglichen blick erhalten haben.»1

Die Stellung der 5aslariten zu unsrer frage ist schwankend
und unsicher. Qädi cIjäd behauptet, dass al-’Ascari selbst und
viele von seinen jüngern gelehrt hätten, dass Muhammed seinen
Herrn mit seinem blicke und seinem leiblichen auge {cajn ra’sihi)
geschaut habe.2 In einem kurzen glaubensbekenntnis, das
Macdonald3 übersetzt hat, beweist al-’A&ari selbst aus S. 7: 139, dass
Gott in dieser weit nicht gesehen werden kann. Wenn er ferner
sagt: »Wir halten die himmelfahrt des propheten für wahr und
viele traumgesichte für wahr,» scheint ja aus der
Zusammenstellung hervorzugehen, dass er die reise als eine wahre vision
betrachtet habe. Ibn Fürali (gest. 406) berichtet, dass von al-AS’ari
in dieser frage zwei verschiedene ansichten überliefert worden
sind.4 Der mystiker al-Qusajri, der auch der 5ascaritischen
theo-logie gehuldigt hat, hielt daran fest, dass Gott in dieser weit
»auch nicht auf dem wege der lcaräma» gesehen werden könne.5
Die späteren ’as’ariten haben insofern diesen Standpunkt
aufgegeben, dass sie das gottesschauen in der weit jedenfalls für
möglich halten. Es war bekanntlich eine wichtige
errungen-schaft der ’as’aritischen dogmatik, dass sie zu beweisen wusste,
dass das seligmachende gottesschauen im jenseits nicht der
Vernunft widerstreitet. Der beweis gilt aber auch für die
möglich-keit desselben in dieser weit. Denn die möglichkeit gesehen zu
werden kommt akzidenzen und substanzen als entitäten zu. Jedes
seiende kan demnach als sichtbar gedacht werden, auch stimmen,
gerüche u. s. w. Obgleich Gott freilich das gewohnheitsmässige
naturgeschehen anders verlaufen lässt, ist es keineswegs
unmöglich, dass er uns das vermögen diese dinge zu sehen schaffen
könne.6 Denn schon das gewöhnliche sehen kommt ja nur durch
eine Schöpfung Gottes zu stände. Die art unseres erkennens,
die wir sehen nennen, bedeutet im vergleich mit der
Phantasievorstellung ein mehr von deutlichkeit (zijäda fi-l-inhisäf). Dieses
erkennen beruht nun nicht, wie die philosophen meinen, auf die

1 Mawälnb VI, 132. 2 Siftf I, 160.

3 Muslim Theology 296 ff. 4 Mawähib VI, 133.

5 Ib. 132.

6 Al-^Icji, Kitäb al-mawäqif, ed. S0rensen 86.

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