- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Die prophetenlegende

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Die propheten legende 79

gestalt, so wirst du ihn im jenseits erkennen, nur dass diese
er-kenntnis dort den grad der Vollendung in bezug auf klarheit
und deutlichkeit erreicht haben wird».1

Die süfi’s haben der himmelfahrtlegende, die ja von selbst
zur vergleich ung mit den extatischen erlebnissen der mystiker
einlud, ein besonderers interesse zugewandt. Im vorstehenden
wurde an die innerhalb der mysterienreligionen heimischen
Vorstellungen von der himmelfahrt der seele erinnert. Auch die
mystik der syrischen kirche, von welcher der süfismus im Islam
wohl zunächst beeinflusst worden ist, schilderte die mystischen
erlebnisse, die reinigung und das einswerden mit Gott, in der
form einer himmelfahrt der seele, die sie in der extase
unternimmt. »Wenn die seele aufsteigt», heisst es im buche des
Hiero-theos, »ist der körper wie tot. Die seele steigt hinauf und wird
gereinigt, passiert verschiedene Stadien und empfängt kraft von
den verschiedenen wesen, die ihr die mvsterien ihrer Weisheit

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mitteilen. Seitdem sie durch die menge der himmel passiert ist,
kommt die seele zu dem platze, der der platz der Scheidung
heisst, weil es die grenze ist (vgl. muntahä), die unsre weit von
der höheren scheidet.» Im folgenden wird geschildert, wie die
seele im himmel eben wie Christus gekreuzigt wird und seine
taten ausführen muss, um mit ihm eins zu werden.2 So ist auch
für die mystiker des Islam die himmelsreise der seele der ausdruck
für die erlebte extase, und diesen mystischen aufstieg haben sie
oft in bildern geschildert, die der himmelfahrt des propheten
entlehnt sind. »Die Wesenheiten (al-haqcCiq),» sagte Müsci b. Mähln
al-Züli, »sind ausflüsse der hoheit, düfte der geister der
herrlich-keit. Sie sind der leuchtende glänz, die tagende Offenbarung
(fath). Wer ihren teppich betritt, ’der steht aufrecht’ (istaivä),
wer ihren Biiräq besteigt, der langt bis zum ’lotusbaum der
grenze’. Sie spenden* die hohen ideen (mcfäni): das licht der
’vorhänge’, die Seligkeit der nähe. Es steigt der gnostiker (aVärif)
auf der leiter der lichter — der verschiedenen gestalten der unio
— hinauf bis zur anwesenheit der Majestät, zum Sonnenaufgang
des empfanges mit allem, was er von licht, duft und
herrlich-keit verbreitet, und steht auf dem ’geehrten platze’». So geht es
fort einmal nach dem anderen mit aufsteigen, anwesenheit und
scheiden ohne ende.3 Daher kommt es, dass die süfi’s zuweilen

1 5Ihjä’ cuiüm al-din IV, 281.

2 Frothingham, The book of Hierotheos 98 f.

3 Scträni I, 186.

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