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Die propheten legende
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auch die entgegengesetzte richtung einschlagen und hat es auch
getan. Ein süfl lbn 5Abi (xamra hat in einem buche Bahgat
al-nufüs die himmelfahrt in mystischem sinne ausgelegt. Betreffs
der schale, »mit glauben und Weisheit gefüllt», aus deren
in-halt der engel bei der reinigung des herzens vor der reise
das herz des propheten füllte, erklärt er, dass man aus dieser
stelle beweisen könne, dass »glauben und Weisheit sinnenfällige
substanzen (gaivcihir mahsüsa), nicht leere begriffe seien». Und
nach Qastalläni haben die süfi’s hier eine stütze für ihre
behaup-tung, dass sie ihre eigenen »herzen» sowie die herzen ihrer
genossen, deren glauben sowie ihren eigenen glauben sehen können.1
Dies mag nun freilich zunächst eine unverstandene reminiszenz
einer philosophischen anschauung sein, die wir bei den stoikern
und — vielleicht infolge stoischen einflusses — auch bei einigen
muctaziliten wiederfinden2; die mystiker aber verwenden diesen
satz in einer weise, die den absiebten der rationalisten so wenig
als möglich entspricht. Die idealistische philosophie hatte das
materielle sein aufgelöst in eine wesenlose schattenweit, die der
suveräne geist nach gutdünken durchdringt und beherrscht.
Aber die materie rächt sich. Das körperliche wird vergeistigt,
aber gleichzeitig das geistige materialisiert; die gnostische theo-
sophie wird eine eingangspforte zum grössten aberglauben.
* *
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