- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Andra?, Die person Muhainirieds

unter den menschen die propheten, unter den propheten
Muhammed. Denn die Charaktereigenschaften der seele sind bedingt
durch das temperament des körpers. Nun war der prophet von
allen menschen der beste von charakter, wie Buhäri erzählt: er
war der schönste von gestalt, der schönste von charakter.
Folglich muss das temperament seines körpers das harmonischste
gewesen sein.1 Es folgt die lehre von der gesundheitspflege, die
pharmakopöe und schliesslich die therapie. Fast ebenso oft als
der prophet werden die griechischen autoritäten: Aristoteles,
Plato, Grälen und naturlich vor allem Hippokrat angeführt.
Anlässlich der berühmten regel des lezteren für ärzte kann er
den bewundernden ausruf nicht zurückhalten: So hat er
gesprochen, und der ist doch ein ungläubiger gewesen!2

Durch eine entwicklung, die kaum von einer bewussten absieht
geleitet wurde, ist also der prophet auch der grosse wunderarzt
geworden, der für alle fälle rat gewusst hat. Der umstand, dass
auch seine kunst an der anforderung: arzt, heile dich selbst,
gescheitert ist, hat seine autorität nicht erschüttert. Als die übel
des propheten sich vermehrten, kamen zu ihm die arabischen
und die fremden ärzte, schrieben ihm arzneien vor und behandelten
ihn.3 Das stimmt freilich schlecht genug mit der angabe des
Ibn \Ishäq, dass der prophet in zorn geriet, als seine frauen ihm
während eines anfalles von bewusstlosigkeit medizin einflössten 4
Ich wage nicht zu entscheiden, ob bei Ibn 5Ishäq die tendenz
redet, oder ob nicht vielmehr die erzählung von dem ratfragen
der ärzte die notwendigkeit illustrieren soll bei krankheitsfällen
den arzt zu rufen, die al-Dahabi auch sonst5 den propheten
einschärfen lässt.

Ein ernstliches bedenken wird die prophetische medizin in
dieser letzten form bei den frommen erregt haben, die in dem
gebrauch solcher hilfsmittel einen ungehörigen versuch empfanden,
die göttliche Schickung rückgängig zu machen oder einen mangel
an gottesvertrauen (tawakkul). 5Ahmecl b. Hanbal meinte, das
beste wäre den arzt nicht zu rufen. Und in vielen traditionen
spricht sich dieselbe Stimmung aus. Eine frau, die an epilepsie
litt, kam zum propheten und forderte ihn auf, für sie um
gesund-heit zu beten. »Wenn du willst», antwortete er, »so habe geduld,

1 Al-Dahabi, al-Tibb al-nabawi 4.

2 Ib. 34. ’ 3 Ib. 113.

4 BH. II, 345. 5 Al-Tibb al-nabawi 115.

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