- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Die wunder des propheten in der theologie

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98

Andra?, Die person Muhainirieds

eng an: der Koran gehört seiner art nach zu dem für die
menschen möglichen (er ist min ginsi maqdürihim). Gott, der ja
im jedem einzelnen falle den menschen erst das vermögen zu
ihren handiungen geben muss, hat in diesem falle die macht
nicht verliehen, hat die ausführung dessen, was sonst innerhalb
des bereiches des menschlich möglichen liegt, unmöglich
gemacht.1

Gegen die mu’tazilitische anschauung wendet al-Bäqilläni
ein, dass hier nicht das wort Gottes selbst das wunder sei,
sondern das hindern.2 Als ein formelles Zugeständnis an diese
denkweise dürfen wir es aber verstehen, wenn er erklärt, dass
das wort cagaza freilich nur ausgesagt werden könne von dem,
was tatsächlich in den bereich des menschlichen Vermögens
fällt. Man kann z. b. nicht sagen, dass ein mensch nicht im
stände sei (lagaza can) einen körper zu erschaffen.3 Das
Unvermögen der menschen etwas dem Koran ebenbürtiges zu schaffen
wird aber mit etwas, was der mensch unfähig zu tun ist,
verglichen (subbiha bimä jcfgizucanhu al-ägie).* Der Koran gehört
nicht zu dem, über welches sich das menschliche können erstreckt,
nur von solchem kann aber das wort 1 agaza angewandt werden.
Also kann dies wort nur in uneigentlicher bedeutung in
Verbindung mit dem Koran gebraucht werden.

Dieses scheinbar unschuldige Zugeständnis an die
sprachliche logik hat Ihn Hazm ingrimmig angegriffen. Er zitiert
ein anderes werk al-Bäqilläni’s: al-lntisär fi-l Qar’än, wo dieser
seine these noch mit der behauptung begründet, dass der mensch
nur zu etwas wirklich existierendem »unfähig sein könne» (agaza).
Wären die araber »unfähig» gewesen, etwas gleich dem Koran zu
schaffen, so würde dies etwas (gleichsam das produkt des
miss-lungenen Versuches) wirklich existieren (was bekanntlich nicht

1 Sifa* I, 225; Ihn Hazm IV, 207. Dieser ansieht ist auch
al-öuwajni, Sifäj 1,311; mit ihr sympathisiert nicht nur Qädi cIjäd sondern
auch Fahr al-din al-Räzi, nach Schreiner ZDMG. XLII, 673. Schreiner
a. a. o. 667 ^will sie auch bei al-Bäqilläni wiederfinden, wie er sie mit
recht hei al-öuwajni nachgewiesen hat. S. kennt die anschauung B:s nur
aus Ibn Hazm’s polemik. Aus dem oben angeführten geht hervor, dass
B. wirklich die absolute unnachahmlichkeit des Korans gelehrt hat, er
gehört nicht zu dem gebiete des den menschen möglichen.

2 Kitäb H’gäz I, 46.

3 Man vergegenwärtige sich die grundbedeutung des wortes, etwa: zu
schwach sein etwas zu vollbringen.

4 Kitäb \’gäz II, 188.

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