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Die wunder des proplieten in der theologie
97
In dieser frage ist al-Baqillani gut orthodox. Die ansichten
der liberalen theolo^en bieten kein einheitliches bild. Jedenfalls
sind die leute, die den "i’gäz überhaupt verneinten, auf die
rhetorischen und grammatischen mängel des gotteswortes
hinwiesen1, oder gar die als unmöglich erklärte nachahmung
versuchten2, eher unter den literarischen freigeistern als unter den
muctaziliten zu suchen. Gab es doch sogar mu taziliten die
der orthodoxen Y^ä^-lehre beistimmten3, und die ganz in der
oben geschilderten weise die behauptungen von Sprachfehlern
und Widersprüchen in dem Koran mit der antwort widerlegten,
dass die alten araber als meister der Sprachwissenschaft und
polemik dies gewiss sogleich entdeckt hätten.4 Viele
muta-ziliten sahen aber den Vorzug des Korans darin, dass er die
höchste uns bekannte stufe der beredsamkeit5 darstelle, was andere
dahin begrenzten, dass "igäs dem haläm Gottes wie dem der
menschen, jedem nach seiner art zukomme.6 »Die meisten
spekulativen theologen, sagt al-Hattäbi, verstehen den Ygas aus dem
gesichtspunkt der beredsamkeit; es fällt ihnen aber schwer das
näher zu bestimmen, und sie neigen zum blossen
geschmacks-urteil (hukm al-dauq) hin.»7 Besteht aber der Vorzug des Korans
nur darin, dass er das höchste erzeugnis der beredsamkeit darstelle,
so ist er kein wirkliches wunder. Denn auf allen gebieten der
geistestätigket muss notwendig eine leistung die bestgelungene
sein, darin liegt nichts wunderbares. Das haben auch die
mucta-ziliten gesehen8, und sie haben deshalb die lehre aufgestellt, die
der qcidi mit dem ausdruck al-sirfa bezeichnet: die nachahmung
des Korans ist zwar an sich möglich; dass die menschen sie jedoch
nicht unternommen haben, kommt davon, dass Gott sie davon
abgelenkt (sarafa) hat. Dass der mensch nicht dazu kommt zu
unternehmen, was er sonst wirklich tun könnte, das ist ein wunder.
An diese ansieht, die als die vorzugsweise mu’tazilitische
angeführt zu werden pflegt9, schliesst sich diejenige des al-"Ascari
1 al-Igi 201 ff.
2 Goldziher, Muhainmedanische Studien II, 401 ff.
3 al-Igi 198.
4 Jahjä b. al-Murtadä ed. Arnold 26.
5 So al-(jrähizK al-Igi a. a. o. 6 Kitäb 5igäz I, 47.
7 Zarqäni, Sarli calä-l-Maiväliib V, 102.
8 So al-Tüsi bei Horten, Die spekulative und positive theologie des
Islam, Leipzig 1912, s. 83.
9 cAli-al-Qäri, Sarli Calä-1-Sifci> I, 761.
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