Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Die wunder des propheten in der theologie
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Andra?, Die person Muhainirieds
darin, dass die prophetischen wunder die kritik der vergangenen
zeiten so gut bestanden haben und sich einer wachsenden
popu-larität erfreuen können. Wären sie auf lüge und Unwahrheit
aufgebaut worden, hätte dies doch mit der zeit offenbar werden
müssen. »Die zeichen unsres propheten, selbst die nur aus einer
quelle bekannten (min tarlq 5ähäd), wachsen im laufe der zeit nur
an klarheit und deutlichkeit. Während viele parteien sie
behandelt haben, während der feind sie vielfach angreift und sich
eifrig bestrebt sie zu entkräften und die Schwachheit ihres grundes
aufzudecken, und der ketzer sich bemüht ihr licht auszulöschen,
gewinnen sie immer mehr stärke und anerkennen»1. Die apologie
des Qädi cIjäd scheint sich selbst der "ähäd-hadlfe annehmen zu
wollen. Das haben aber nicht alle späteren ’asariten fertig
gebracht. Fahr al-din hält in dieser frage an der tradition der
älteren schul genossen fest.2
Zuletzt dürfen wir uns nicht die mühe ersparen nachzusehen,
wie die ’ascaritische scholastik den wunderbeweis in ihre
erkenntnislehre hineingepasst hat. »Der wunderbeweis,» sagt al-Igi,
»ist kein reiner Vernunftbeweis, wie wenn man von der handlung
auf den handelnden schliesst, von ihrer Ordnung und
Vollkommenheit auf eine bewusste absieht. Der Vernunftbeweis ist
nämlich an sich notwendig mit seiner schlussfolgerung verbunden
und kann ohne dieselbe nicht gedacht werden. Dies ist nicht
mit den hawäriq der fall. Am ende der weit wird sich der
himmel spalten, und doch werden in jener zeit keine apostel
ausgesandt. So geschehen ja auch Jcarämät für diesheiligen, beweisen
aber bei ihnen nicht die Wahrheit eines anspruches auf das
prophetentum». Der wunderbeweis ist ein empirischer beweis: >Er
besteht darin, dass Allah es gewohnheitsmässig geschehen lässt,
dass er wissen von der Wahrhaftigkeit des propheten als folge
des wunders schafft (hija ’igrä’ Alläh cädataha bi-halq dl-ilm
bi-l-sidq caqlbahu)>\ Dass ein wunder für einen lügner geschehe,
ist wohl empirisch ausgeschlossen, wäre aber an sich möglich.3
Ebenso verhält es sich mit dem erkenntniswert des tawätur. Die
gegner halten den ’as’ariten vor, dass nach ihrer ansieht das
konstatieren, dass tawätur vorliege, nicht in der vergewisserung
1 Sifa* I, 214—15.
2 Goldziher, Islam 1912, 232 ff.
3 Al-"Igi, 180 f.; vgl. al-Taftäzäni, Sarh calä-l-aqa’id
al-nasa-fijja 129.
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