- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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170

Andra?, Die person Muhainirieds

identitätsmystik in einem grossartigen aus neuplatonischen und
gnostischen dementen zusammengesetzten theosophischen system
entwickelt hat. Ibn al-cArabi würden die worte des Juan de la
Cruz: die seele scheint mehr Gott zu sein als seele, obgleich sie
seine existenz bewahrt und diese von der göttlichen verschieden
bleibt, wie das glas verschieden bleibt vom sonnenstrahl, der es
durchleuchtet und durchdringt,1 lange nicht genügen. Die seele
muss vielmehr, soll sie die höchste stufe erreicht haben, ganz
Gott sein. Nicht der wille des menschen ist seine sünde, sondern
sein eigenes menschliches wesen und seine eigenschaften. »Allah
ist verzeihend (S. 4: 151) heisst, er verschleiert euch euer wesen
und eure eigenschaften, die eure Sünden sind, und bedeckt euch
mit seinem wesen und seinen eigenschaften.2 — S. 3: 29: ’Allah
wird euch eure Sünden vergeben’, wie er seinem geliebten
(Muhammed) seine vorhergehende sünde, d. i. sein wesen und seine
nachfolgende d. i. seine eigenschaften vergeben hat. ’Und Allah
ist vergebend’, er löscht die Sünden eures wesens und eurer
eigenschaften aus; ’und barmherzig’, er gibt euch göttliches
(haqqä-nijja) dasein und göttliche eigenschaften, die besser sind.»3 Ist
die sünde des menschen sein wesen, so ist seine Vollendung die
erlangung göttlichen wesens. lbn al-’Arabi begnügt sich nicht
damit, die heiligen der Charaktereigenschaften Gottes teilhaft
werden zu lassen, tahalluq bi-ahläq Allah, wie es sonst heisst,4
er braucht das wort sifa, attribut, was einem ortodoxen gerade
lästerlich klingen muss.

Auch der prophet hat die stufenweise reinigung von dem
menschlichen wesen und dessen eigenschaften durchgelebt. Wie
das zugegangen ist, belehrt uns die erklärung zu S. 48:2. »Wir
haben dir einen offenbaren sieg (fath) gegeben.» Die futüh des
gesandten sind drei. Der erste ist »der nahe sieg» (S. 48:27).
Das ist das eröffnen von dem tore des herzens durch das
aufsteigen des herzens von der Station der [animalen] seele, was
durch die enthüllungen des verborgenen und die lichter der
gewissheit geschieht. Dessen sind die meisten gläubigen mit ihm
teilhaft. Der zweite ist der »offenkundige sieg», das hervortreten
der lichter des geistes und das aufsteigen des herzens zu der

1 Pacheu, L’experience mystique, Paris 1911, 157.

2 Ibn al-’Arabi, Tafsir I, 165.
• 3 Ib. I, 108.

1 Vgl. Goldziher, Vorlesungen über den Islam 31.

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