Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten
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Die unfehlbahrkeit den propheten
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stufe (maqäm) des geistes. Jetzt steigt auch die seele zur stufe
des herzeus auf, und ihre attribute, die ihr vor der eröffnung
innewohnten, die aspekte der finsternis (al-hafät al-muzlima)
werden durch die lichter des herzens zugedeckt und gänzlich
vertrieben. Das ist die bedeutung der worte »dass Allah dir
deine vorhergehende sünde vergebe». So werden auch zugedeckt
die späteren, die lichten aspekte, die durch die erleuchtung mit
den lichtem des herzens erworben sind. Das ist die nachfolgende
sünde. Diese werden nicht durch »den nahen sieg» vertrieben,
obschon er wohl die erste (vorhergehende) sünde vertreiben kann.
Denn die stufe des herzens (maqäm al-qalb) wird nicht vollendet,
bis es zur stufe des geistes aufsteigt, und die lichter des geistes
im herzen überhand gewinnen . . . Der dritte sieg ist der
»absolute sieg», der mit den worten erwähnt wird: »Wenn Gottes hilfe
und der sieg kommt» (S. 110: 1). »Das ist das eröffnen des tores
der einheit durch den absoluten fanä’ und das versinken in die
unio (gamc) durch das wesenhafte schauen. Der sieg aber, der
hier (S. 48: 2) erwähnt wird, ist der mittlere, um welchen sich
die vier dinge: die Vergebung, die Vollendung der gnade der
attribute (die bekleidung mit göttlichen attributen), das schauen
der Vollkommenheit und majestät durch die Vervollkommnung
der stufe des herzens und viertens die leitung auf dem wege
der Wesenheit durch das wandeln in den (göttlichen) attributen,
das zerreissen ihrer lichthüllen, des feinen gewölkes, so dass man
bis zum fanä’ des wahren seins1 gelangt und zu der mächtigen
hilfe durch das sein, das gegeben wird, und dem göttlichen
beistand, der nach dem fanä1 gegeben wird.»2 Es ist dies eine
Weiterentwicklung derselben anschauung, der wir schon oben
begegneten: jedesmal wenn der mystiker zu einer höheren stufe
aufsteigt, erscheint ihm die vorige stufe alls unvollkommenheit, als
sünde. Die erhöhung von der seelischen bis zur pneumatischen
stufe mit der jedesmal folgenden auslöschung der spuren,
»fär-bungen» wie sie Ibn aVArabi sonst nennt, der vorausgegangenen
stufe, ist eben die Sündervergebung Gottes. Das
sündenbewusst-sein ist also lediglich die subjektive empfindung des menschen
von der unvollkommenheit, von der er durch das mystische
er-lebnis stufenweise gereinigt wird. Es scheint mehr als zweifel-
1 Fantt al-’anw’jjaii, wo der mensch an dem esse per se Gottes
teilhaft wird, vgl. Horten, Die spekulative theologie 129.
2 Ibn al-cArabi, Tafsir II, 237 f.
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