- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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Die person des propheten und die sunna

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braucht — oder tat»:1 wir möchten hinzufügen: alles, für welches
der gesandte normative geltung beansprucht haben soll, oder
was tatsächlich solche geltung erhalten hat. In diesem sinne
als erkenntnisquelle und norm der religion haben wir oben das
Verhältnis der sunna zum Koran besprochen. Aber tatsächlich
redet man zuweilen von der sunna in einer weiteren bedeutung:
die handlungsweise des propheten besonders auf solchen gebieten,
die nicht durch ein ausdrückliches gebot des Korans oder der
tradition geregelt sind. Der sunna im ersteren sinne zu
widersprechen ist unglauben; das innehalten dieser letzten sunna wird
aber meistens als ein freiwilliges verdienstliches werk gerechnet.
In diesem sinne werden wir uns jetzt mit dem »nachbilden der
sunna des propheten», »dem nachfolgen seines lej^ens» oder »seiner
eigenschaften» (al-iqtidä* bi-sunnati-sirati-ahläqi-l-nabi)
beschäftigen.

Wenn, wie oben ausgeführt wurde, die feststellung der sunna
als ein religiöses prinzip ursprünglich auf weiterer basis als
allein der nachbildung von den taten des propheten geschehen
ist, so sei damit nicht bestritten, dass schon unter den frommen
der ersten generation als ein selbstverständliches ziel des
religiösen strebens gegolten habe, dem gesandten Gottes im allem
möglichst ähnlich zu werden, und dass solche bestrebungen ein
hauptfaktor bei der entstehung des sunnabegriffes gebildet haben.
Als denjenigen, der es in der nachfolge des propheten am
weitesten brachte, bezeichnet uns die muslimische tradition cAbdallah
b. Mascüd. cAbdallah pflegte, wie es scheint aus eigenem antrieb,
als leibdiener des propheten aufzutreten, er trug dessen Sandalen
und Zahnstocher und schritt mit seinem stabe vor ihm her; er
hatte also gute gelegenheit die lebensweise seines herrn zu
studieren. »Wir baten Hudajfa», erzählt ein nachfolger, »zeige uns
einen mann, der an benehmen und handlungsweise dem gesandten
nahe kommt, damit wir von ihm lernen. Er sagte: Ich weiss
keinen, der an benehmen, handlungsweise und sitten dem propheten
näher komme als lbn ’Umm cAbdallah, bis er hinter der mauer
[seines hauses] verschwindet. Die zurückgebliebenen von
Muhammeds genossen wissen, dass er bei Gott der nächste im einfluss
(■waslla) ist.»2 Aus den biographien der altvordern ersieht man,
sagt Qädi cIjäd, dass sie dem propheten bis ins adiaphoristische
(al-mubäh) und in dem persönlichen geschmack (sahawät al-nafs)3

1 Muhammed al-Fanäri, Fusid al-badtiil II, 198.

2 lbn Sacd III, 1, 109. "3 Sifä1 II, 22.

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