- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - A. Koran und sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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Andra?, Die person Muhainirieds

wir erfüllen, wirklich erlasse Allahs seien oder vielleicht nur dem
igtihäd Gabriels entstammen. Dagegen wendet Fahr al-din ein:
Wir geben nicht zu, dass es immer zulässig sei einem igtihäd zu
widersprechen. Wenn er von einem »unfehlbaren» (ma’süm)
herrührt, ist es nicht zulässig. Der ’igmä’ der gemeinde kann durch
igtihäd zustandegekommen sein, und doch darf man demselben
nicht widersprechen. Der prophet aber ist eine grössere
autori-tät. Weiter ist ja die selbständige erschliessung (istinbät) der
religiösen prinzipien die höchste stufe der gelehrten. Wäre
igtihäd nicht dem propheten möglich, würde er also einem
gelehrten nachstehen. Denn wenn auch der zugang zu der
Offenbarung eine noch höhere stufe bedeutet, so kann es ja doch
eintreffen, dass die Offenbarung ausbleibt. Die gelehrten sind die
erben der propheten. Darum muss nun den propheten der igtihäd
zukommen, damit die gelehrten dies Vorrecht von ihnen erben.1
Also, weil der prophet vor irrtum geschützt ist, ist sein igtihäd
ebenso untrüglich wie die Offenbarung. Derselben meinung ist
auch Qädi cljäd: Was der prophet aus eigener Überlegung
abgemacht hat ist alles richtig und wahr.2 Man sucht dies auch
damit zu begründen, dass in dem Koran selbst (z. b. 53: 3) dem
propheten eine solche kompetenz zugeschrieben wird. Die
untrüglichkeit seiner subjektiven entscheidung kommt daher
gleichsam von der Offenbarung selbst (käna min qabil al-wahj).z Wenn
man also sogar von einer »sunna aus igtihäd» sprechen kann, so
lässt man dieselbe insofern der offenbarten sunna nachstehen, dass
diese den Koran abrogieren könne, was im betreff der sunna aus
igtihäd nicht der fall sein solle.4

B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens.

Das wort sunna bedeutet in der islamischen theologie im
allgemeinen »alles, was von dem gesandten herrührt ausser dem
Koran, sei es wort — in diesem falle wird es vom hadit ge-

1 Mafätih VI, 182.

2 Sifä’ II, 108. Freilich gilt dies nicht von seinen ansichten in rein
weltlichen fragen (befruchtung der palmbäume). »Was er aber als igtihäd
und ra*j in fragen des religiösen gesetzes geäussert hat, danach muss man
unbedingt tun.» Al-Nawaivi, §arh calä sahih Muslim IX, 213.

3 Al-Nisäbüri, G-arä’ib al-Qur"än XXVII, 27.

4 "Itqän, II, 21.

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