Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Die person des propheten und die fröramigkeit
201
einen platz anwies, deutete er mit der ganzen hand; wenn er
erstaunt wurde, wandte er die fläche seiner hand auf, wenn er
erzählte, gestikulierte er und schlug mit der fläche der rechten
gegen den daumen der linken. Wenn er zornig wurde, ging er
seines weges oder wandte das gesicht ab; wenn er sich freute
senkte er den blick. Er lachte nicht laut, sondern lächelte, wobei
er zähne so weiss wie hagelkörner sehen liess».1 Wenn er sich
zur Unterhaltung hinsetzte, zeigte er ein gleich edles benehmen.
»Er hat sich nicht gesetzt, noch ist er aufgestanden, ohne den
namen Gottes zu nennen. Er setzte sich auf den äussersten
platz, wenn er zu einer gesellschaft kam. Jedem der anwesenden
erwies er die gebührende ehre. Keiner, der mit ihm sass, konnte
glauben, dass einer in der gesellschaft dem propheten mehr wert
sei, als eben er selbst. Wenn jemand mit ihm redete, hörte er
ihn geduldig an, bis der redende sich selbst abwandte. Wer mit
einer bitte kam, wurde nicht abgefertigt, ehe sie ihm erfüllt war,
oder ohne dass er wenigstens ein freundliches wort erhalten hatte.
Seine freundliche ei t und grossmut umfasst*» alle; er war wie eiu
vater für seine genossen. In seiner gesellschaft herrschten wissen,
schamhaftigkeit, geduld, Sicherheit; kein lautes gerede wurde
geführt, die abwesenden wurden nicht verleumdet, ihre fehler nicht
verbreitet.»2
Ganz besonders hat die asketische frömmigk^it ihre spuren
in der Zeichnung des prophetenbildes abgesetzt. Es scheint, dass
es vorwiegend die alten zuhhäd sind, wie später die mystiker, die
die Verehrung des propheten gepflogen haben. Es fehlen freilich
nicht ganz die züge der entgegengesetzten richtung, die die
Vorzüge der goldenen mitte zu preisen und die gefahren der
übertriebenen askese vorzuhalten pHegt, sie sind aber hier weniger
als in den traditionswerken bemerkbar. »Ihr», sagte al-Numcin
b. Basir, »esset und trinket, was ihr wollt. Ich habe aber
euren propheten gesehen, er hatte kaum schlechte datteln, um
seinen bauch zu füllen.3 Sein polster war aus gegerbtem leder
mit palmenfasern gefüllt. Er pflegte es doppelt zu falten. Als
man es einmal in vier falten gelegt hatte, beklagte sich der
pro-phet am morgen, dass dessen Weichheit sein nächtliches gebet
gestört habe.4 In seinen frömmigkeitsübungen zeigte er einen
schonungslosen eifer.» In folgender weise beschreibt Hudujfa sein
1 Sama’il II, 15—20.
3 Ib. I, 110.
2 Ib. II, 170.
4 Ib. I, 146.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>