Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens
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Andrae, Die person Miiharnmeds
nächtliches gebet: Wenn er zu beten anfing, sprach er: Gross ist
Allah, sein ist das reich, die macht, die erhabenheit, die
herr-lichkeit. Dann rezitierte er (stehend) die Sure al-Baqara. Dann
lag er auf seinen knieen darnieder, eben so lange wie er
gestanden, und rief: Preis sei meinem Herrn, dem Grossen! Dann
erhob er sich und blieb eine gleich lange zeit stehen, indem er
sagte: Preis sei meinem Herrn, preis sei meinem Herrn! Dann
fiel er auf sein gesicht nieder und lag eben so lange in
prostra-tion. In dieser weise rezitierte und bat er die vier folgenden
suren hindurch.1 Er bat so lange stehend, dass selbstc Abdallah
b. Massud, der es eine nacht mitmachen sollte, die lust sich zu
setzen kaum widerstehen konnte.2 Es sei aber nicht verschwiegen,
dass es zufolge anderer autoritäten speisen gegeben hat, die der
prophet lieber genoss als schlechte datteln. Wenn man ihm fleisch
auftrug, nahm er die keule für sich und nagte daran mit den
zahnen.3 Und um solche fromme zu trösten, die für die
akoi-metischen Übungen wenig begabung fühlten, erzählt man, dass
er auch sitzend rezitierte. Der prophet musste ja allen alles
sein, damit die möglichkeit ihm nachzufolgen auch den schwachen
im glauben offen stehe. Unbefangen erklärt auch eine tradition:
Er fastete zuweilen so lange, dass wir glaubten, diesen monat
würde er das fasten nicht brechen. Er unterliess andererseits
zuweilen ganz zu fasten, so dass wir glaubten, er würde den
ganzen monat gar nicht fasten. Wolltest du ihn in der nacht
betend finden, wahrlich, du hättest ihn so gefunden; wolltest du
ihn schlafend sehen, wahrlich, du hättest ihn schlafend gefunden.4
Von moralischen eigenschaften erwähnt al-Tirmidl unter
besonderem titel nur drei: demut, schamhaftigkeit und freigebigkeit.
Unter der Überschrift charakter, liulq — mit dem ausdruck muss
der arabisch redende fast unausweichlich die naturgegebene und
naturgebundene seelische disposition verbinden5 — schildert er
1 Samtiii II, 80. 2 Ib. II, 85.
3 Ib. I, 220. »Einige gelehrte sagen, dass fleisch die liebste speise
des propheten gewesen sei. Fleisch ist der könig der speisen in dieser weit
und in der zukünftigen. Es stärkt gehör, gesicht, verstand, im ganzen 70
kräfte des menschen, sagte al-Säfi%.» Muhamme d (xassüs, al-Fa-
wä’id aJ-galila, I, 216.
4 Samtiii II, 109.
5 »Hulq sind die eigenschaften der inneren gestalt und die seelischen
naturanlagen (al-sagäjä al-nafsijja), für welche die seele gebildet ist
(tubi’a), wie halq die eigenschaften der äusseren gestalte Muhammed
öassüs II, 173.
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