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Die person des propheten und die fröramigkeit 239
propheten gerufen: 0 gemeinde cIsä’s, 0 gemeinde Müsci s,
gemeinde Muhammeds, aber nicht »die liebenden unter ihnen», sie
werden nur als freunde Gottes gerufen,1 zum zeichen, dass sie
die vermittelung eines propheten nicht brauchen.
Wenn sich also die aufFassung immer mehr verbreitet, dass
die fürbitte ein komplement der mangelnden gerechtigkeit für
die sünder und nicht ein mittel zur erhöhung des lohnes für
die frommen sei, erhob sich zunächst die frage, wieviel von
guten werken, von fides charitate formata eigentlich nötig sei,
um sich die fürbitte des propheten zu sichern. In einer Variante
zu dem oben angeführten grossen hadit können wir die
entwick-lung der anschauungen in dieser frage ablesen in den zusätzen
und Überarbeitungen, die sich auf dem ursprünglichen bericht
geschichtet haben. Einige männer von Basra kamen zu ’Anas
h. MäliJc und vermochten ihn durch die vermittelung eines seiner
freunde vor der safcia zu erzählen. ’Anas erzählte von einer
dreimal wiederholten fürbitte. Das erste mal erhielt Muhammed
die erlaubnis einen jeden, in dessen herz ein Samenkorn von
glauben ist, ins paradies zu führen. Das zweite mal wird das
geforderte minimum auf »ein senfkorn von glauben», und zuletzt
auf »was nahe an einem senfkorn ist» herabgesetzt. Diese tradition
des *Anas trugen sie dann dem Hasan al-Basri vor. Als sie zum
schluss gekommen waren, rief al-Hasan: weiter! — Er hat uns
nicht mehr erzählt. — Wahrlich, vor zwanzig jähren hat er mir
die tradition erzählt. Er hat etwas ausgelassen; ich weiss nicht,
ob er es vergessen hat, oder es nicht hat erzählen wollen. Der
prophet hat noch gesagt: Darauf kehre ich zum viertenmal zurück
und sage: 0 Herr, erlaube mir jeden, der lä Hläh 5illä-lläh sagt,
ins paradies zu führen. Da spricht Gott: Das kommt dir nicht
zu (lajsa dälika laka), aber, bei meiner macht, grosse und
allge-walt, ich werde wahrlich aus der hölle führen jeden, der da sagt:
Es gibt keinen Gott ausser Allah.2 In solcher weise führte man
einen zusatz ein, der dem geiste der ursprünglichen tradition
ganz entgegengesetzt war. Hier wird dies letzte Zugeständnis
der grenzenlosen gnade nicht durch die fürbitte des propheten,
sondern nur durch den guten willen des Allmächtigen selbst
bewirkt. Es fehlen aber nicht ansätze, dem propheten an dieser
allgemeinen amnestie wenigstens einen anteil zuzuschreiben. Bei
der himmelfahrt bat er um Verzeihung für die sünder von seiner
1 Mafätih II, 107.
2 Muslim I, 73 f.
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