- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die person des propheten und die fröramigkeit

269

dimml, der den propheten lästert, ohne gnade dem tode verfallen
sei.1 Der finstere hass, den die fehden der kreuzzüge gegen
die Christen erweckt hatten, macht sich bei Ihn Tajmijja
bemerkbar: »Dass die Schmähung des propheten etwas schlimmeres
als abfall ist, darüber haben uns die erzählungen von der eroberung
der städte im syrischen küstenland belehrt. Es geschah, dass
man eine festung oder eine stadt einen ganzen monat hindurch
belagern musste. Als aber die einwohner den propheten zu
schmähen anfingen, da wurde die eroberung beschleunigt, so dass
die stadt in ein paar tagen erstürmt wurde. Wir haben uns
deshalb beinahe beglückwünscht, als die feinde unseren propheten
schmähten, trotz des zornes, den es in unseren herzen erweckte.
So richtete Gott die lästerer.» 2

Innerhalb des orthodoxen Islam bestanden für die
propheten-Verehrung, wenn sie zu weit zu gehen drohte, doch immer zwei
grenzen, die nicht leicht zu überschreiten waren: erstens der
strenge monotheismus, zweitens als regulator im negativen sinne
der christuskult, den der Koran so streng verpönt hatte und der
daher immer den muslimen als ein warnendes beispiel vor äugen
stand.

Die traditionalisten lassen den propheten selbst einschärfen,
dass er eine Verehrung, wie sie die Christen dem Heilande
widmet, nicht leiden will: »Preist mich nicht, wie die Christen es
mit cIsä tun. Siehe ich bin der diener Gottes und sein Gesandter.»3
Eine erinnerung an eine frühere Opposition gegen die
schwärmerische prophetenverehrung liegt wohl in der erzählung, dass als
Muhammed die worte (S. 3: 29) vortrug: So ihr Allah liebet, so
folget mir u. s. w, die heuchler oder ungläubigen gesagt hätten:
»Muhammed will, dass wir ihn zu hannän (erbarmer) nehmen
sollen, wie die Christen es mit 1Isä getan haben.»4 Die
imamver-ehrung der sica wird mit dem christuskult verglichen: Die
rä-fida sind die Christen dieser gemeinde, wie die antropomorphisten

1 Al-Särim 246, 298 f. 2 Al-Särim al-maslül 116.

3 Tirmidl, aamä’il al-mustafä II, 148.

4 oifa I, 17. Der text hat hanän (mitleid, erbarmen); cAli
Cll-Qärl (I, 49) scheint hannän gelesen zu haben, da er das wort mit rabb
dü rahma erklärt. Indessen führt er auch als erklärung des wortes die
folgende erzählung an: Als Waraqa b. Naufal sah, wie die ungläubigen
in Mekka JBiläl plagten, sagte er: Wenn Ihr ihn tötet, werde ich ihn
zum hannän nehmen, »d. i. ich werde sein grab zu einem maudic hanän
(einem platz des erbarmens) machen.»

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