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Die person des propheten und die fröramigkeit
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einhält tun wollen. Aber sie kamen mit ihrer Opposition zu spät,
die volksopinion liess sich nicht mehr umstimmen, und der
con-sensus der gläubigen reagierte gegen den versuch in einer weise,
die den Urhebern äusserst verhängnisvoll wurde. Die ’ascariten
sahen sich zu eiligem rückzug genötigt. Bei der Verfolgung
des Togrulbeg im jähre 436, da eben diese frage wieder
herangezogen wurde, verfasste al-Qusajri ein risäla um al-As’ari selbst
vor dieser ketzerei weisszuwaschen. Die lehre, dass die toten
weder Wahrnehmungen noch wissen hätten — was freilich nicht
von den propheten gelte — hatte zu diesem verdacht anlass
gegeben.1 Ein anderer ’ascarite al-Bajhaql verfasste sogar ein
besonderes werk: »Über das leben der propheten in ihren gräbern.»2
Die ’as’ariten haben in dieser frage muctazilitische gedanken
aufgenommen. Eine menge von den muctazilitischen theologen
sind nicht der lehre von dem leben der märtyrer nach ihrem
tode beigetreten. Das diesbezügliche Gotteswort S. 3: 163
verstanden einige, unter ihnen al-Ka’bi, dermassen dass es sich um
ein leben in der künftigen weit handle. Andere wie al-Asamm
wollten es metaphorisch verstanden haben (al-muräd bacd
al-magäsät): man kann sagen, dass ein mensch, der ein gutes
lebens-werk ausgeführt hat, fortlebe u. s. w.3 Obgleich hier nur die
märtyrer genannt werden, scheint es nicht zweifelhaft aus welcher
quelle die ’as’ariten ihr bedenken gegen die lehre von dem
fortleben des propheten geschöpft haben. Der widerruf des Ibn Fürak
besagt ausdrücklich, dass das fortleben des propheten als
beständiger gesandter Gottes wirklich, nicht metaphorisch (calä-l-Jiaqiqa
lä al-magäz) verstanden werden müsse.4
1 Schreiner, Zur geschiehte d. theol. bewegungen im Islam ZDMG.
LII, 490.
2 Al-SubU II, 266. 3 Mafätih III, 138, 141.
4 Al-Subki III, 54.
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