- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 2. Die präexistenz

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Die enstehiiDg des prophetenkiiltus

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kreisen gepflogen worden sei. Es ist möglich, dass der ausdruck
’in der spräche eines propheten reden’ hier zn einer abgeblassten
metapher geworden ist, die das mystische Verhältnis des süfi’s
zu einem propheten, dessen geistiges wesen er sich angeignet
hat, bezeichnen soll. Dass nach der sicitischen anschauung die
imame wirklich die sprachen der früheren Offenbarungsschriften
gewusst haben, wurde oben erwähnt. Jedenfalls scheint es mir
nicht unwahrscheinlich, dass lbn aVArabi oder seine süfischen
Vorgänger die jüdische und hellenistische1 lehre gekannt haben,
nach der die wesen der himmlischen weit Gott in verschiedenen
sprachen preisen, welche dem vollkommenen pneumatiker
erschlossen werden, so dass er »mit den zungen der menschen und
der engel redet».

Das Verhältnis des süfl’s zu dem propheten mit welchem er eine
solche mystische beziehung geknüpft hat, wird doch allein durch
Muhammed vermittelt, der auch in dieser weit des mystischen
gei-stesaustausches die zentrale persönlichkeit bleibt. »Die walVs,
die zur gemeinde Muhammeds, der alle maqämät der propheten
vereinigt, gehören, beerben die propheten, z. b. Müsä, doch nur von
dem lichte Muhammeds. Ist ein wall der erbe Müsä’s, so wird
sein Verhältnis zu Muhammed wie Müsä’s Verhältnis zu jenem.
Oft geschieht es, dass ein wall bei seinem tode sich eifrig mit
Müsä oder cIsä beschäftigt, und der nichtwissende meint, dass er
jude oder christ geworden sei, da er diese propheten bei seinem
tode nennt. Und siehe das herz Muhammeds ist der pol. Ich
bin einem manne nach dem herzen ’Isä’s begegnet — es war der
erste sejh, den ich traf — und einem manne nach dem herzen
Müsä’s und ’Ibrahim’s. Nur unsere genossen kennen dies und
wissen, dass Muhammed allen propheten ihre stufen (maqämät)
in der geistesweit gegeben hat, bis er mit seinem körper
entsandt wurde. Die propheten nehmen [ihr wissen] von
Muhammed, und die walVs der propheten nehmen von ihren propheten;
die wall’s von der gemeinde Muhammeds gleichen aber den
propheten darin, dass sie von Muhammed nehmen. Deshalb heisst
es: die gelehrten dieser gemeinde sind wie die propheten Israels.»2
Besouders cIsä hat bei der erziehung des süfi’s eine wichtige
aufgabe zu erfüllen. Er ist, sagt lbn al-cArabl, unser erster sejh,
an deren hand wir zu Gott zurückkehren und busse tun. Er

1 Reilzensteija, Poimatidres 55 ff.

2 Nazi Ii, Hazinat al-asrär 193—94.

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