- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 3. Die Logoslehre

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Die enstehiiDg des prophetenkiiltus

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und die gestalt des namens al-Rahmän also die erste Sphäre. Die
Sphären sind nämlich gestalten göttlicher namen.1

Was uns hier interessiert ist der nachweis, dass die
slci-tischen lehren vom tafwid auch auf den süfismus einfluss
geübt haben. Ich zitiere zunächst einige zeilen aus einem
loblieb auf den propheten von dem süfischen dichter 1 Abdalrahim
al-Bur% (gest. 450): »0 Du, der du dich freigebig gegen die
schöpfung erweisest durch (spenden) des lieblichsten grün, so
reich wie der guss der regenwolke! 0 hülfe der menschen im
osten und westen, ihr erfrischender regen, ihr frühlingsregen in
dem jähre der dürre! 0 du barmherzigkeit der weiten, der schütz
ihrer bewohner, Sicherheit (’amän) des ostens und westens! 0 du,
von dem wir jeden gnadenserweis (karäma) erhoffen, wir suchen
Zuflucht unter dem schütze der mächtigsten Hohheit [ganäb,
Muh. ist gemeint]! 0 du, zu dem wir rufen, und er antwortet
uns aus weitester entfernung, als wäre er sehr nahe! 0 du, der
fromme, der gute, der auserlesene, der ausgewählte von den
ausgewählten (sirr al-sarära), der gute von den guten! 0 du, der
du gereist bist von Mekka bis zur fernsten moschee» usw.2 Hier
ist also Muhammed überhaupt der vermittler aller göttlichen
gnade, der Sicherheit der weit, also der erhalter der gesamten
Schöpfung. Dass es nicht nur geistige gaben, wie sündenerlass
und leitung ist, die der dichter vom propheten erhofft, das ist
daraus ersichtlich, dass er die hunja Muhammeds als qäsim
al-Jarzäq, Verteiler des lebensunterhaltes, deutet.3 Es ist der
religiöse glauben der siciten an den mudabbir, den weltlenker, den
zweiten Gott, durch den allein der Höchste mit der weit handelt.
Hier gilt von Muhammed, was man von dem imam sagt: lä junälu
mä Hnda Allah 5illä bi-gihat ’asbäbihi, was bei Gott ist, erlangt
man nur durch ihn.4 Dass bei al-Bur% als jemenenser slcitische
einflüsse um so wahrscheinlicher sind, ist offenbar.

Noch unverhohlener ist der mystiker und heilige cAbdalqädir
al-öiläni (471—561), stifter eines besonders in Arabien und im
fernen osten, Turkestan, Niederländisch-Indien, bis Kina, weit
verbreiteten derwischordens,5 für dieselben anschauungen
eingetreten. Von geburt serif hatte er eine besondere veranlassung

1 Futühät r, 155; al-Qajsari 18.

2 Al-Bur’i, Diivän 27. 3 Ib. 35.

4 Kulini, fol. 58 b.

5 Depont et Coppolani, Les confreries religieuses musulmans, Alger
1897, 293 ff.

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