- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 3. Die Logoslehre

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Andrae, Die person Muhammeds ’

macht anvertraut hat, ist hier ein gegenständ religiöser Verehrung,
es wird mit Muhammed oder mit ’All identifiziert. So tritt uns
dieser glaube hier in einer form entgegen, die an die Verehrung des
gottes Logos in den hermesgemeinden erinnert, die logoslehre ist
religion oder theologie, nicht philosophie. Die lehre von dem logos
als weltschöpfer bezeichnen die muslimen mit dem worte tafwid.
Schon Zurära b. Acjün (gest. 150) fragte (rctfar al-Sädiq über den
tafwid, den ein mann von den jüngern Ihn Sabä’s lehrte. Tafwid,
sagt 6ra(far ist, dass Allah [zuerst] Muhammed und ’All
geschaffen hat. Dann übertrug (fawwada) er ihnen die sache
(al-Jamr). Sie schöpfen und versorgen (razaqä), sie spenden leben
und verhängen tod. Er lügt, der feind Gottes, fügt der imam
hinzu.1 Al-Bagdädl belehrt uns über die mufaivivida unter den
extremen slciten: Es sind leute, die da wähnen, dass Allah
Muhammed geschaffen, dann habe er ihm die regierung (tadblr) und
Ordnung (taqdlr) der weit übertragen; Muhammed seinerseits
habe die weltregierung dem cAli übergeben; dieser wird der dritte
weltregierer (mudabbir). Diese ketzer sind schlimmer als die
mager, die den Satan das böse schaffen lassen, und die Christen, die
Isä den zweiten mudabbir nennen.2 Die moderaten si’iten
begrenzen den begriff des tafwid auf die den imamen übertragene
religiöse autorität. Gott erschuf zuerst Muhammed, ’All und
Fätima; dann nach tausend jähren die übrigen dinge. Er
übertrug, fawwada, jenen alle Verhältnisse [der erschaffenen wesenj.
sie erlauben und verbieten, was sie wollen.3 Dass hier der
christliche logosgedanke eingewirkt habe, darauf macht Friedländer
aufmerksam. Er erinnert in diesem Zusammenhang an die lehre
zweier muctaziliten, Alimed b. Htfit und al-Fadl [’Ahmed b. Jänüs],
dass die weit zwei schöpfer habe, einen ewigen Allah und einen
erschaffenen, welcher der logos (kalima) Gottes ist, cIsä b.
Mar-jam, durch den Gott die weit erschaffen habe.4 Die beiden ’Ahmed*s
stehen indessen mit dieser lehre nicht allein unter den
mu’tazi-liten. Auch ’Ismä’ll b. cAbdallah al-Ruajnl meinte, dass Gott zu
erhaben sei, um als schöpfer eines dinges bezeichnet werden zu
können. Deshalb habe er gelehrt, dass der thron der weltlenker,
(mudabbir) sei.5 Ich erwähne beiläufig, dass bei lbn al-Arabl
der thron die erste emanation aus der haqlqa muhammadijja ist

1 Friedländer, JAOS. 29, 9i.
3 Kullnl, fol. 138 a.
5 Ibn Hazm IV.

2 Kitab al-farq, 238.
4 Friedländer, JAOS. 29, 91.

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