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9
Erstes Kapitel
Assimila-
tion der
Kohlen-
säure.
Chemische
Vorgänge
im Tier-
körper.
Kein dui’ch-
greifender
Unterschied
zwischen
Pflanzen
und
Tieren.
rt TrT; boi der photolytischen Zersetzung von
teuehte. Kohlensäure be, Gegenwart von Chlorophyll stnltfinden soll; aber diese
neisuchungen scheinen kaum ganz einwandsfrei zu sein. Auch bezüglich des
naheien Veidaufes bei der Zuckerbildung aus dem Aldehyde stellt man sieh oft
die Sache in anderer Weise als v. BiEYjSE vor, und seine Ansicht von der
Assimilation der Kohlensäure ist also nur eine weiter zu prüfende Hypothese.
Der Kern derselben, eine Bildung von Formaldehyd mit nachfolgender Zucker-
bildung durch Kondensationen von Aldehydgruppen, wird jedoch allgemein als
wahrscheinlich richtig anerkannt. Unabhängig von der Art und Weise, wie die
Assimilationsprozesse in den Pflanzen zustande kommen, ist es übrigens offenbar,
dass die freie, strahlende Energie der Sonne hierbei gebunden und in einer
neuen Form, als chemische Energie, in den durch Synthese neugebildeten Ver-
bindungen aufgespeichert wird.
Anders liegen die Verhältnisse bei den Tieren. Für ihr Dasein sind
diese entweder direkt, wie die Pflanzenfresser, oder indirekt, wie die Fleisch-
fresser, auf die Pflanzenwelt hingewiesen, aus welcher sie die 3 Hauptgruppen
oiganischei Nährbubstanz, Pioteinstoffe, ICohlehydrate und Fette aufnehmen.
Diese Stoffe, von denen die Proteinsubstanzen und die Fette die Hauptmasse
der festen Stoffe des Tierkörpers darstellen, unterliegen nun ihrerseits in dem
tierischen Organismus einer Spaltung und Oxydation, welche als wesentlichste
Endprodukte gerade die obengenannten sauerstoffreichen und energiearmen
Hauptbestandteile der Pflanzennahrung, Kohlensäure, Wasser und Ammoniak-
derivate liefern. Die chemische Energie, welche teils von dem freien Sauer-
stoffe und teils von den obengenannten, zusammengesetzten chemischen Ver-
bindungen repräsentiert ist, wird dabei in andere Energieformen, in Wärme und
mechanische Arbeit umgesetzt. Während in der Pflanze vorwiegend ßeduktions-
prozesse und Synthesen verlaufen, durch welche unter äusserer Energiezufuhr
komplizierte Verbindungen mit grossem Energieinhalt entstehen, kommen also
umgekehrt in dem Tierreiche vorwiegend Spaltungs- und Oxydationsprozesse vor,
welche zu einer Umsetzung von — wie man früher sagte — chemischer Spann-
kraft in lebendige Kraft führen.
Dieser Unterschied zwischen Tieren und Pflanzen darf jedoch nicht über-
schätzt oder so gedeutet werden, als bestände ein scharfer Gegensatz zwischen
ihnen. Dies ist nicht der Fall. Es gibt nicht nur niedere, chlorophyllfreie
Pflanzen, welche hinsichtlich der chemischen Prozesse gewissermassen Zwischen-
glieder zwischen höheren Pflanzen und Tieren darstellen, sondern es sind über-
haupt die zwischen höheren Pflanzen und Tieren bestehenden Unterschiede mehr
quantitativer als qualitativer Art. Wie für die Tiere ist auch für die Pflanzen
der Sauerstoff unentbehrlich. Wie das Tier nimmt auch die Pflanze — im
Dunkel und durch ihre nicht chlorophyllführenden Teile — Sauerstoff auf und
scheidet Kohlensäure aus, während im Lichte in den grünen Teilen der Oxy-
dationsprozess von dem intensiveren Reduktionsvorgange verdeckt wird. Wie hei
Tieren findet auch bei Gärungen durch pflanzliche Organismen eine Wärme-
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