- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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4 Erstes Kapitel,
oder autoxydabel und den Vorgang nennt man eine direkte Oxydation oder
Antoxydation. Nun ist der Sauerstoff der Luft wie auch derjenige des
Blutes neutraler, molekularer Sauerstoff und die alte Annahme, dass in dem
Organismus Ozon vorhanden sei, hat man, als aus mehreren Gründen unhalt-
bar, fallen lassen. Andererseits sind aber auch die Hauptgruppen der organi-
schen Nährstoffe — Kohlehydrate, Fett und Eiweiss ^ von denen die zwei
üonen.
letztgenannten die Hauptmasse des Tierkörpers darstellen, keine autoxydablen
Substanzen. Sie sind im Gegenteil bradoxydable (Traube) oder dysoxydable
Stoffe. Sie sind also dem neutralen Sauerstoffe gegenüber fast indifferent, und
es fragt sich demnach, wie eine Oxydation dieser und anderer dysoxydablen
Stoffe im Tierkörper überhaupt möglich sei.
Zur Erklärung haben einige Forscher eine Aktivierung des Sauer-
stoffes und eine hierdurch bedingte sekundäre Oxydation angenommen. Bei
der Autoxydation soll nämlich eine Spaltung von neutralem Sauerstoff statt-
finden können. Die autoxydable Substanz soll das Sauerstoffmolekül spalten
^es Sa^r-®
einen Sauerstoffatome sich verbinden, während das andere freige-
stoffes.
’wordene Atom als aktiver Sauerstoff die Oxydation von gleichzeitig vorhandenen
dysoxydablen Substanzen bewirken soll. Eine solche, erst sekundär eintretende
Oxydation nennt man eine hidirekte oder sekundäre Oxydation. Durch
die Annahme einer solchen Aktivierung des Sauerstoffes mit sekundärer Oxy-
dation hat man nun in verschiedener Weise die tierischen Oxydationen zu er-
klären versucht.
Von Pflüger und einigen anderen Forschern wird die Ursache der
tierischen Oxydationeii in der besonderen Beschaffenheit des Protoplasmaeiweisses
oder der lebendigen Protoplasmasubstanz gesucht. Das Eiweiss, wie es ausser-
halb des Organismus oder in den tierischen Säften vorkommt, ist nach ihnen
„totes Eiweiss“ oder jedenfalls etwas we.sentlich anderes als das in dem leben-
digen Protoplasma vorhandene „lebendige Eiweiss“ (Pflüger), „aktive Eiweiss“
(Loew) oder „Biogen“ (Verworft). Dem gewöhnlichen toten Eiweisse gegenüber
Lebendiges
sollen diese lebendigen Protoplasmamoleküle durch eine grosse Labilität und
Hweiss*^
somit dui’ch eine grössere Neigung zu intramolekulärer Umlagerung der Atome
Biogen. gjß}j auszeichnen.
Die Ursache dieser grösseren inneren Beweglichkeit hat Pflüger in dem Vorhanden-
sein von Zyan und Latham in der Gegenwart einer Kette von Zyanalkoholen im Eiweiss-
moleküle gesueht. Verworn *) dagegen nimmt eine intramolekulare Einfügung des Sauer-
stofies in ein hypothetisches grosses Protoplasmamolekül, das „Biogenmolekül“ an, welches
als SauerstofiF-rezeptor oder -translator eine Stickstoff- oder Eisenverbindung und als Oxydations-
material eine nach dem Typus der Kohlehydrate von Aldehydcharakter gebaute Seitenkette
enthalten soll. .
Nach Loew^), welcher durch besondere Untersuchungen und mehrere toxikologische
Beobachtungen seine Ansicht gestützt hat, soll die Labilität der aktiven Eiweissmoleküle durch
Pflüger in seinem Archive 10 ;
Latham, Brit. med. Journ. 1886; Vermorx, Die
Biogenhypothese. Jena 1903.
2) Loew und Bokorny, Pflügers Arch. 25; O. Loew ebenda 30 und namentlich
O. Loew, Die chemische Energie der lebenden Zellen. 2. Aufl. Stuttgart 1906.

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